Wir können es selbst kaum glauben, wir sind nun bereits auf unserer dritten und eigentlich letzten Insel, nämlich Sardinien. Da die Überfahrt aufs Festland Italien aber von Korsika aus kürzer als von Sardinien aus ist, haben wir uns für folgende Route entschieden: Westküste Korsika, Überfahrt an der kürzesten Stelle nach Sardinien, Inselumrundung und dann Korsikas Ostküste. Auch sind wir, bei aller Begeisterung für Sardinien wohlgemerkt (!), inzwischen der Meinung unserer “Materialversorger” Sylvia und Holger, dass Korsika die imposanteren Eindrücke zurücklässt – so handeln wir also frei nach dem Motto: das Beste kommt zum Schluss.
Damit ihr unseren Gedankengängen, aber besonders unserer Reiseroute besser folgen könnt, fügen wir mal Fotos der Landkarten ein:
So, nun weiter im Text: nachdem unser Aufenthalt in Bonifacio doch ziemlich verregnet blieb haben wir die Stadtbesichtigung auf unsere Rückkehr von Sardinien verschoben. Mit Sonne ist die Stadt in dieser zwischen Kreidefelsen liegenden Bucht sicher doppelt so schön!
Die Fähr-Überfahrt nach Santa Teresa war zwar bewölkt, aber dennoch sehr schön. Unsere Fahr-Route auf Sardinien entspricht lustigerweise der Korsikas. Wir kommen im Norden/Nordosten an, fahren quer durchs Land an die Westküste und da starten wir mit der Runde. Unser erster ‘Standpunkt’ auf Sardinien befindet sich in der Nähe von Marina di Sorso, einer wilden Küste mit Sümpfen = Vogel- (und Schnaken-!) paradies. Ein traumhafter Pinienwald gewährt uns einsam Asyl, noch sind keine Ferien in Italien. Allerdings müssen wir unsere Pläne auch hier ein wenig verschieben, denn wiederum erwischen uns starke Gewitter und Regenfälle.
Nun, dadurch haben wir noch einen unfreiwilligen Ruhetag und können mal wieder ein wenig Ordnung und Sauberkeit in unserem fahrbaren Heim schaffen. Leider gibt es hier kein Internet (übrigens teilweise noch nicht einmal Telefonempfang), sonst hätten wir euch ja schon früher mal wieder einen Gruß schicken können …
Aber dann! Dann wird der Roller ausgepackt und wir machen eine traumhafte Rundtour, zuerst an die Küste, um 652 Treppen zu einer Grotte hinabzusteigen, die an einer hohen Steilwand des Capo Caccia zu finden sind. Den Besuch der Grotte sparen wir uns, uns reizte alleine die Aussicht über die Treppen und Lage dieser Grotte – und der sportliche Anreiz des wieder hoch Laufens.
Weiter rollern wir nach Alghero, der schönsten Stadt Sardiniens, wie uns der Reiseführer mitteilt. Darüber entscheiden wir für uns selbst zwar erst zum Schluss unserer Reise, aber wir sind von dieser Stadt mit dem spanischen Charakter ebenso begeistert. Denn sardisch ist die Stadt eigentlich nicht, sie wurde 400 Jahre von Spaniern regiert und erstaunlicherweise sprechen die Menschen bis heute einen katalanischen Dialekt und die Straßenbeschilderung ist zweisprachig. In den Lokalen dieser pittoresken Altstadt mit ihren schmalen Pflastergassen und historischen Prachtfassaden wird Paella serviert und die städtisch-geschäftige Atmosphäre lädt zum Bummeln ein. Wir essen erstmal auf diesen katalanischen Pflastersteinen ein köstliches italienisches Eis, um uns bei den nun richtig sommerlichen Temperaturen etwas abzukühlen und schauen über die meterdicken Stadtmauern auf das Meer hinaus. Alghero wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts touristisch entdeckt und ist somit die traditionsreichste Badestadt Sardiniens. Wunderschön!
Weiter geht’s auf unserm Tagesausflug in die zweitgrößte Stadt Sardiniens nach Sassari mit seiner schönen Lage inmitten tausender Olivenbäume. Nach unserem Empfinden eine recht interessante, junge Stadt, jedoch mit ein paar sehr verwahrlosten Stadtvierteln und auch die Altstadt könnte noch viel schöner sein. Arbeitslosigkeit und soziale Probleme sind nicht zu übersehen. Die altersgrau verwitterten Prachtfassaden wirken dennoch imposant, die prächtige Kathedrale zwar zurzeit in Restauration befindlich, aber schon jetzt beeindruckend. Wir fanden ein sehr modernes Café und gönnten uns einen außergewöhnlich günstigen Cappuccino – Italien ist nicht nur bei Café, auch bei Obst und Gemüse und den Campingplatzgebühren günstiger als Frankreich – nur das Benzin auf Sardinien, ohweh, ohweh! Das reißt Löcher in die Reisekasse! Diesel, günstigster Preis €1,56, teuerster bis jetzt €1,72. Aber wir haben jetzt einfach entschieden immer nur für €20,00 zu tanken – und somit ist uns der Preis egal … 😉
So, und sollten wir nun morgen das Glück haben, nochmal ein ‘Stückchen Internet’ zu erwischen, dann kommt die Fortsetzung – mit rosa-weißen Vögeln! ….
Es grüßen euch eure Weltenbummler
Barbara & Paul
Wenn Ihr länger nicht schreibt, schaue ich automatisch in den News nach, ob vielleicht Sardinien im Meer untergegangen ist, das Wasser aus dem Mittelmeer gelaufen ist oder Vulkane, Erdbeben oder sonstige für Euch alltägliche Ereignisse eingetreten sind. 🙂
Freut mich, dass Ihr so schöne Tage erlebt!
Gute Reise weiterhin. Wir freuen uns aber auch schon auf Eure Rückkehr! 🙂
Liebe Grüße
Alexander
Also bislang beschränken sich die Ereignisse – dennoch auffällig – darauf, dass uns bis jetzt auf jeder der Inseln ein schweres Gewitter ereilt. Das stecken wir mit den Erinnerungen an die großen Geschehnisse einer der früheren Reisen natürlich mit ‘Links’ weg und hoffen, dass es dabei auch bleibt 😉
Herzliche Grüße in die Heimat
Mum & Paul