Ein historisches Dörfchen, King Arthur und das Eden Project

Hi, ihr lieben Follower,

heute stehen wir auf einer wunderschönen großen Wiese in dichten Nebelwolken. Sturm und Nieselregen peitschen um unser Wohnmobil. Wir fürchten, dass wir nach heftigen Regenschauern heute Nacht und dem Nieselregen den ganzen Tag über morgen Früh mit unserem schwer beladenen Wohnmobil nicht rauskommen. Wir haben ja Zeit. So entstand der letzte Blogbericht, den ihr vielleicht schon gelesen habt und wir hatten einen gemütlichen Tag. 

Was für ein Glück, dass wir gestern noch spontan entschieden den kleinen gemütlichen, noch in Privatbesitz befindlichen Ort Clovelly anzuschauen, denn da war Sonnenschein. Bei dieser Nässe heute hätten wir den steilen Weg mit den kugeligen Steinen und der Steigung wahrscheinlich nur mit Mühe geschafft.

Aber zurück zu gestern und dem zwar komplett touristisch aufbereiteten aber wirklich zauberhaft gelegenen Dörfchen Clovelly. Es befindet sich seit 250 Jahren in Familienbesitz und die Eintrittsgelder werden zur Erhaltung der weiß getünchten Häuser aus dem 18. Jh. und des kleinen Hafens verwendet. Die Lage steil am Hang ist so typisch für diese Gegend. Man fährt durch Felder und Wälder, schmalste Straßen sind zu bewältigen und dann fallen die Klippen steil hinab zum Hafen oder einer kleinen Bucht. Und so jagt ein Fotomotiv das nächste. Paul ist vollkommen in seinem Element und es wird sehr schwierig, aus den vielen Fotos die schönsten für euch herauszufischen.

Da die Straßen in Covelly extrem steil sind und aus mittelgroßen runden Steinen bestehen, also sehr schwer zu gehen sind, haben die Menschen ein außergewöhnliches Transportmittel für Einkäufe, Koffer von Touristen oder auch Baumaterial entwickelt. Vor fast jedem Haus steht ein Schlitten, bestehend aus zwei dicken Holzkufen, auf denen Plastikbehälter befestigt sind. Wir haben es beobachtet, klappt perfekt.

Unser nächstes Ziel ist ebenso touristisch, aber da wir es vor vielen Jahren bereits erlebt haben und es als ganz besonders atmosphärisch empfanden bringen wir es nicht fertig, vorbei zu fahren: „Tintagel, the place of the legend of King Arthur“. Es wird erzählt, dass er in der sturmgepeitschten Burg Tintagel an der zerklüfteten Westküste Cornwalls zur Welt kam. Mithilfe des Zauberers Merlin gelang es ihm, das Schwert Excalibur aus einem Stein zu ziehen, zum Zeichen dafür, dass er der wahre König Englands sei. Bekannt ist er in der Legende auch für die Gründung der Tafelrunde um Ritter wie Lancelot und Gadwain. 

Leider ist Tintagel inzwischen so unglaublich gut besucht, dass uns das Mystische von damals nicht einfängt, obwohl der Anblick dieses Ortes auf den schroffen Klippen über dem Atlantik einfach umwerfend ist. Auch interessant und definitiv keine Legende ist, dass es hier schon im 5./6. Jh.n.Chr. eine Befestigung gab, die im 13. Jh. durch eine Burg ersetzt wurde. Und heute führt eine futuristische Stahlbrücke von einem Hügel zum anderen, die es auch noch nicht gab, als wir im Jahre 2009 hier waren.

Wir genießen es jedenfalls, diesen sagenumwobenen Ort einfach nochmal zu erleben und entscheiden uns, der Masse zu entfliehen und eine sportliche Einheit einzulegen, indem wir über den auch hier befindlichen Coast Path in dieser Bilderbuchlandschaft zurück zu unserem Wohnmobil laufen.

Da sich uns ein ganz besonderes Foto geboten hat entschieden wir, mal wieder ein Rätsel in unseren Reiseblog einzubauen. „Alte Hasen“ kennen das noch. Wer das Rätsel löst bekommt eines unserer Reisebücher geschenkt, die wir geschrieben haben, bevor sich die wunderbare Möglichkeit des Blogs entwickelte.

Also: was ist das? Good luck!

Da es sich zeitlich gut einfügt nehmen wir gleich am nächsten Tag ein weiteres Highlight Cornwalls in Angriff (erholen können wir uns ja zuhause ;)), das wir sogleich noch hier anfügen möchten: das Eden Project. Der bei St. Austell gelegene revolutionäre botanische Garten zählt zu den größten Attraktionen Cornwalls. Die Anlage ist rund 50 Hektar groß und stellt, nicht zuletzt durch seine zwei riesigen Gewächshäuser, die aus jeweils vier miteinander verschnittenen ‚geodätischen Kuppeln‘ (sphärische Kuppeln mit einer Gitterschale aus Dreiecken) den Garten dominieren. Wie wir erfahren ist dieses ausgesprochen futuristisch wirkende Bauwerk schon für den Bond-Film „Stirb an einem anderen Tag“ Teil der Dreharbeiten geworden. Und wir müssen sagen, wenn es sich vor einem auftut ist man unglaublich erstaunt! Auch über die Größe!

In dem einen wabenförmigen Gewächshaus wird eine tropisch-feuchte Klimazone simuliert, hier  befindet sich ein üppiger tropischer Regenwald, in dem anderen eine subtropisch-trockene, sowie die mediterrane Klimazone mit all ihren typischen Pflanzen und sogar einigen Tieren.

Eine Hängebrücke schwingt sich in luftiger Höhe, ein Wasserfall kühlt uns kurz ab und es gibt unter dem Dach ein Plateau, von dem aus man hoch oben über den tropischen Regenwald blicken kann.

Allerdings steigen mit jeder Minute Anstehen in der Schlange und mit jeder Treppenstufe aufwärts die Temperaturen auf über 30 Grad an.

Der Blick hinab entschädigt uns allerdings sofort fürs Warten und die Hitze.

Unter freiem Himmel ist noch eine Gartenanlage mit den unterschiedlichsten Themenfeldern angelegt und es gibt ‚The Core‘, ein Lernzentrum wo Umweltschutz vermittelt wird. Die Anlagen werden ständig um neue Themenbereiche erweitert. Es ist wirklich sehens- und erlebenswert. Das einzige Manko ist für uns, dass es keine Tageskarten für Touristen gibt, sondern nur Jahreskarten, die für einen Tag natürlich absolut überteuert sind. Aber nun stehen wir halt schon an der Kasse … und nachdem wir alles gesehen hatten, haben wir die finanzielle Unterstützung des Projektes nicht bereut. 😉

Mit diesen eindrucksvollen Fotos verabschieden wir uns vorerst mal wieder von euch und grüßen herzlich, bleibt gesund und fit, habt vor allem Dank für eure regen Kommentare und auch die Gästebucheinträge – so nette Zeilen von euch, wir freuen uns riesig darüber, eure Weltenbummler Barbara & Paul

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Ein historisches Dörfchen, King Arthur und das Eden Project

  1. Helmut Baur sagt:

    Beim Rätsel handelt es sich meines Erachtens um Schieferplatten für die Dacheindeckung.
    Und wieder ein ausgezeichneter Bericht mit wunderschönen Bildern. Sehr lehrreich!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*