Immer mehr Meer … die Küstenregionen Portugals

Hallo liebe Blogleser,

Jetzt wird‘s erfrischend! Die nächsten Tage sind wir nur an der Küste unterwegs. Beginnen wollen wir an der Algarve in Albufeira, machen aber noch einen kleinen Abstecher nach Olhao, einem Kleinod an der Küste. Die Häuschen muten fast südamerikanisch an, wie in so vielen kleinen Städten hier. Die Kirchen haben diese für uns aus Guatemala bekannten Glockentürme. Das schafft eine bezaubernde Atmosphäre. Und am bildschönen Hafen trinken wir unseren täglichen Kaffee und freuen uns an dieser Reise.

Aufgrund der Enge der Steilküste und geringer Parkmöglichkeiten gibt es wenig Chancen, mit  dem Wohnmobil alle Strände der Algarve abzuklappern. Man braucht schon einen Campingplatz – und der liegt ein wenig entfernt. So entscheiden wir uns als nächstes Domizil erstmal für Albufeira. Auf dem Weg dorthin haben wir eine sehr berühmte, weil innen komplett (!!!) blaugekachelte Kirche besucht, Sao Lourenzo Dos Matos, in der man leider, leider nicht fotografieren durfte. Pauls Finger haben ständig gezockt! Es war furchtbar für ihn! 😉 Zu Hause müssen wir euch dieses Kirchen-Innenleben aber unbedingt mal auf einem Prospekt zeigen. Hier schonmal von außen …

In Albufeira wollen, das heißt wollten, wir mit dem Fahrrad einen sehr schönen 7km entfernten Strand erkunden (sprich: etwa 100 Fotos schiessen) und dann noch den Praia Sao Rafael, den herrlichen Strand und die Altstadt Albufeiras genießen. Ein paar Hügel und ein paar Kilometer an der Küstenstraße weiter – und das Bewusstsein, die Strände der Algarve ja bereits von früher her zu kennen – fiel uns die Entscheidung leicht, ganz spontan und in völligem gegenseitigem Einvernehmen die Richtung zu ändern und lieber vor Ort zu bleiben. Wir genießen es, durch die engen, steilen Straßen der Altstadt zu radeln, am Strand zu laufen und durch die Gässchen zu bummeln. Auch hier konnten wir ein paar Kilometer zurücklegen und Paul konnte viele, viele Fotos machen. 🙂

In Portimao machen wir den nächsten Stopp und einen Pausentag, Blog schreiben, Kommunikation, Wohnmobil aufräumen …

Diesmal wählen wir aus unserem Fuhrpark den Roller, damit unser „Wirkungskreis“ etwas erweitert wird. Wir genießen Sonne, Strände und Felsformationen in vollen Zügen – na, und den Rollerausflug sowieso. 

Das Städtchen Lagos hat es uns für einen kurzen Stopp unterwegs auf dem Weg zur Westküste angetan und wir durchstreifen gemütlich die Gassen, genießen einen Café und die Menschen und freuen uns schon auf das noch rauere Meer und die noch steileren Felsen.

Auf der Suche nach einem guten Übernachtungsplatz erinnerten wir uns, dass wir bei unserer letzten Portugal-Reise an einem herrlichen Surferstrand gelandet waren und tatsächlich haben wir ihn wieder gefunden. Carrapateira! Eine herrliche Atmosphäre! Junge, braungebrannte, langhaarige, muskelgestählte Männer und ebenso sportliche junge Frauen mit ihren Surfbrettern unterm Arm, aber auch junge Familien mit ihren Kindern, die die ersten Versuche wagen – all das erinnert uns an unsere Wellenreiter-Zeit mit Alexander in Frankreich. Das ‚mit dem Brett durch die Wellen kämpfen‘, bis man weit genug draußen ist, dann das ‚Warten auf die richtige Welle‘, wir konnten es so gut nachempfinden und haben das Geschehen voller Fachsimpelei (na, DIE hätte er doch jetzt nehmen müssen … Mist, rechts und links vorbei … zu steil! … nein, das wird nix … ) begleitet. Das war ein Spaß. 🙂

Da wir hier ganz gut standen und trotz Verbotsschild für Wohnmobile keine Polizei auftauchte, sind wir gleich von hier aus noch ein Teilstück des Fischerweges gelaufen. Hier ein paar Eindrücke für euch, vielleicht seid ihr genauso fasziniert wie wir. Haben wir schon die SWR-Dokumentaion darüber erwähnt? Echt sehenswert!

Erkennt ihr die faszinierende Formation im linken unteren Viertel des Fotos?

Nachdem wir am nächsten Morgen von einem jungen Polizisten doch noch höflich aufgefordert wurden, den Parkplatz zu verlassen (ohne Strafzettel, so großzügig!) entschieden wir, noch einen kleinen Abstecher in Odeceixe einzulegen, einer kleinen herrlich gelegenen Bucht, von der aus man auch den Fischerweg hätte weiter laufen können.

Leider haben sich hier ein paar Leute niedergelassen, die uns ein nicht so gutes Bauchgefühl erzeugt haben und somit zogen wir weiter und übernachteten erstmal auf einem ziemlich leeren Campingplatz zwischen hunderten von Eukalyptusbäumen, der sich unerwartet durch ein Hinweisschild vor uns auftat. 

Bei dieser Gelegenheit sei mal erwähnt, dass es auf keinem Campingplatz ein Problem war, einen Übernachtungsplatz zu bekommen. Die Reisezeit ist ideal. Es ist insgesamt nirgends überfüllt, aber eben auch nicht einsam, sodass dennoch genug Leben da ist und auch fast alles geöffnet hat. Und heiß genug ist es zumindest in diesem Jahr auch jetzt schon.

Dort haben wir sehr interessante Menschen getroffen. Zum Beispiel eine junge Frau, die alleine (!) im Wohnmobil mit ihren beiden kleinen Kindern (das ausgesprochen kontaktfreudige Mädchen, das uns viel Spaß gemacht hat, erzählte uns, es sei 4 Jahre alt und das Kleinere hatte die Mama noch im Tragetuch am Körper) durch Portugal unterwegs ist. Wir haben sie sehr bewundert. Und dann haben wir ein junges Ehepaar kennengelernt, das eine Testfahrt mit seinem neuen geländegängigen Wohnmobil gemacht hat, da sie aus dem Job ausgestiegen seien und ihr Wohnmobil im Herbst nach Südamerika verschiffen lassen wollen, um dort von Süd nach Nord ein Jahr lang unterwegs zu sein. Aber das nur mal so am Rande.

Wir beide sind am nächsten Morgen zum Cabo Sardao rausgefahren, um dort vom schon von weitem rot leuchtenden Leuchtturm aus ein weiteres Teilstück des Fischerweges zu laufen, der wirklich spektakulär ist. 

Störche, die uns bereits in Spanien und auch hier überall begegnen
Auch die Vegetation ist unglaublich beeindruckend

Zudem sind die kleinen Ortschaften, die an der Straße am Wegesrand liegen, so beschaulich, entspannend und ursprünglich, die kleinen Häuschen so hübsch, dass man sich an der gesamten Küste sehr wohl fühlt. So machten wir nochmal einen Stopp in Vila Nova de Milfontes, bevor wir uns wieder ins brütende Landesinnere begeben werden.

Vorspeise: die typisch portugiesischen Sardinen …

Bevor wir ins Landesinnere abbiegen haben wir nochmal unsere Reiseroute geändert. Aufgrund der hohen Corona-Inzidenzen hauptsächlich in Lissabon haben wir uns entschieden, die Stadt zu umfahren. Wir waren in vergangenen Jahren bereits dort und möchten uns in diesen Zeiten keiner erhöhten Gefahr ausliefern. Wir sind dankbar, dass wir so reisen können wie wir wollen und uns somit auch jederzeit umentscheiden können, wohin wir fahren.

Auf jeden Fall wird es jetzt nach der vielen Natur unter anderem wieder ein wenig historisch. Kommt weiter mit uns mit, es bleibt interessant. In jedem Fall aber, wenn euch Räume mit hunderten von Menschenknochen, die größten Bollwerk-Befestigungsanlagen der Welt und ein fast 8km langes Äquadukt interessieren. 🙂

Bis dahin grüßen euch eure heute wieder schwitzend bei rund 40Grad „arbeitende“

Weltenbummler Barbara & Paul

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2 Antworten zu Immer mehr Meer … die Küstenregionen Portugals

  1. Karola und Arno sagt:

    Tolle Reiseberichte und wunderschöne Bilder! Allen Respekt, daß ihr trotz dieser Hitze so aktiv seid. Ganz herzliche Grüße Karola und Arno

  2. Gerrit sagt:

    Tolle Bilder, da kommt richtig Urlaubsfeeling auf. Die Küstenlandschaft mit den Fischerpfaden ist wirklich spektakulär. Liebe Grüße Gabi und Gerrit

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