London, the best place to start

Hallo liebe Blogleser,

da wir am Anfang unserer Reise sehr beschäftigt und nachlässig waren und schließlich vor ein paar technischen Problemen standen (die unser Special-IT-Experte Alexander nun für uns gelöst hat), sind wir leider etwas in Verzug mit dem Schreiben des Blogs. But now!

Der Start unserer Reise verlief entspannt und so kamen wir bereits ein paar Stunden vor Abfahrt der Fähre in Calais an, stellten uns noch ein wenig an die Strandpromenade und trauten unseren Augen kaum, als ein riesiges, feuerspeiendes Ungeheuer auf uns zukam. Nun, es handelte sich glücklicherweise nicht um ein lebendiges Objekt, sondern um ein Kunstwerk der Künstlergruppe „La Machine“. 17 Personen sind beschäftigt, den Drachen zum Leben zu erwecken, jede Bewegung ist im Detail durchdacht und fast könnte man glauben, man steht vor einem echten Drachen. Sie können ihn dazu bringen wütend, aggressiv oder auch ganz sanft aufzutreten. Und eben feuerspeiend.  Ein riesiger Spaß für die Kinder und, zugegebenermassen, auch für uns.

Nun hieß es übersetzen auf die Insel. Da wir so früh waren wurden wir kommentarlos auf eine frühere Fähre umgebucht und so hatten wir das Glück, noch bei Helligkeit in Dover anzukommen. 

Nicht nur die ersten Versuche mit dem Linksfahren waren – wie immer – aufregend, sondern vor allem die Low-, Ultralow- oder Zero-Emission-Zones der Städte, die ausschließlich online gebühren- und anmeldepflichtig sind, ganz besonders natürlich in London mit seinen drei verschiedenen Zonen. Nachdem die Zahlung im voraus nicht funktionierte, zahlten wir nun tagesaktuell und hoffen auf die Richtigkeit unserer Angaben und unserer Route. Irgendwie hat man immer das Gefühl, dass man sich in der falschen Zone bewegt und ein Strafzettel unvermeidlich ist. Und natürlich gerieten wir unwillkürlich in diesem Verkehrsfluss wieder vom geplanten Weg ab. 

So am nächsten Tag geschehen, wo wir versehentlich mit unserem Roller in die innerste der Zonen gerieten, in der eigentlich nur noch Busse, Taxis und Fahrräder fahren dürfen. By the way: der Blick während der Fahrt auf der London Bridge (!) hinüber zur Towerbridge – vom Feinsten! Das erleben wohl nicht viele – und unseren Parkplatz mittendrin hatten sicher auch die wenigsten.

Wir sind sehr auf Post aus England gespannt, in der viele Fotos von zwei älteren Herrschaften aus Deutschland auf dem Roller zu sehen sind …

Da wir London bereits 2009 im Zuge einer England-, Schottland-, Irland-Tour bereist hatten entschieden wir, uns bei dem herrlichen Sonnen-Wetter einfach in der Stadt treiben zu lassen. Vor der Towerbridge zu stehen ist ein Muß – unser absolutes Highlight.

Wir genießen diesen Moment und bekommen bei der Historie des Tower of London Gänsehaut. Als militärisches Bollwerk, Waffenarsenal und auch Kerker genutzt, beeindruckt er sehr. Auf dem Grün, vor dem wir gerade stehen, fanden früher Hinrichtungen statt. Unter den Blicken und Rufen von Tausenden wurden hier Menschen hingerichtet, die vielleicht nur eine Kleinigkeit falsch gemacht haben. Eine unerträgliche Vorstellung für uns.

Bevor wir den Tag mit einer längeren Roller-Tour durch die Vororte Londons zu Ende gehen ließen, musste noch der Hunger gestillt werden. Und das mit einer landestypischen Portion Fish & Chips. 

Nachdem wir am nächsten Tag unseren Roller ‚near by‘ the Buckingham Palace parkten (ganz toll, ein kleiner Tipp: ich habe eine App entdeckt, Roller-Parkplätze in London zu finden) machen wir uns auf, eine feine Runde zu Fuß zu den City-Highlights zu laufen. Just als wir am Buckingham Palace ankommen findet eine kleine Parade und Wachwechsel statt. Thank you so much, guys! 🙂

Am St. Jame‘s Park entlang laufen wir zum Palace of Westminster, den Houses of Parliament, in dem das britische Parlament seinen Sitz hat. Es besteht unter anderem aus dem House of Lords (Oberhaus) und dem House of Commons (Unterhaus). Der Gebäudekomplex wurde 1840 und 1870 im neugotischen Stil errichtet, für uns eines der beeindruckendsten Gebäude, die wir je gesehen haben.

Das London Eye sieht auch sehr beeindruckend aus, aber da es so unglaublich voll in London war, sind wir gar nicht „runter“ an den Queens Walk. Gemeinsam mit zahllosen Menschen sind wir nun an der berühmten Downingstreet Number 10 vorbei …

… zum Trafalgar Square, an dem wir zufällig Proteste gegen die Monarchie erleben, nach dem Motto „Not my King“, allerdings finden sich nur wenige Menschen dazu ein, sodass für uns der Eindruck entsteht, dass die Mehrheit wohl doch hinter ihrer Monarchie steht.

Unseren City-Rundgang setzen wir nun in Richtung Chinatown fort. Die Stadt hat soviel verschiedene Gesichter, es ist ein Traum durch die Straßen zu wandeln.

Habt ihrs gelesen? Oben seht ihr das Harry Potter Haus!

Ja, und Chinatown hat sich so schön entwickelt in den letzten Jahren, wir waren ganz begeistert. Leider ist auch hier so voll, dass wir gar nicht essen gingen, sondern nur durch bummelten.

Halt! Vorher kommen wir ja noch an meinem kleinen, feinen Wunschort Piccadilly Circus vorbei. Ich weiß auch nicht, warum ich diesen Platz so liebe. Vielleicht, weil er mich ein wenig an den Times Square in New York erinnert.

Oben seht ihr das Gebäude „Churchill War Rooms“, unten die Westminster Abbey, die Kirche, in der die Könige Englands gekrönt werden.

Vom vielen Laufen müde machen wir uns auf den „Heimweg“, immerhin müssen wir fast eine Stunde bis zu unserem Campingplatz rollern, der dafür allerdings auch absolut ruhig und grün ist. Erholsam nach einem solchen Tag.

Einen dritten Tag in London hat uns der Wettergott dann leider nicht mehr gegönnt, denn er hat seine Schleusen geöffnet. Ich konnte wieder mal meinen vor gefühlten 100 Jahren in der Schule gelernten Spruch ausgraben und anwenden: „It rains cats and dogs“! – aussichtslos nach draußen zu gehen. So hat uns ein Ruhetag auch gut getan, an dem wir so ruhig waren, dass wir noch nicht mal zum Blog schreiben Lust hatten.

Im nächsten Teil nehmen wir euch dann mit nach Oxford.

Bis dahin grüßen wir euch herzlich,

eure Weltenbummler Barbara & Paul

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