Der Lago Maggiore – aber auch ein paar Pässe ;)

Hallo ihr Lieben,

wir sitzen gerade bei ziemlich wechselhaftem Wetter (übersetzt: bei Regen ;)) in Cannobio am Lago Maggiore. Italien! Wozu hab ich meinen Sonnenhut mitgenommen? Ein größerer Regenschirm wäre passender gewesen.

Nichtsdestotrotz nutzen wir die kurzen Sonnenmomente – wir haben sofort bei Ankunft in dem traumhaft schönen kleinen Örtchen zum Sprung ins Wasser angesetzt. Herrlich. Dann noch ein paar Sonnenstrahlen die Haut kitzeln lassen … und schon blinzeln wir in dicke Gewitter-Wolken …

Aber von vorn. Zuerst muss ich euch unbedingt Fotos von der wunderschönen Fahrt über die Pässe Furka und Gotthard zeigen und einen kurzen Eindruck von Locarno, bevor ein dickes Gewitter mit strömendem Regen einsetzte. Wir hatten ja wirklich bisher Glück, dass in den wichtigen Momenten die Sonne schien. Und angesichts der Flutkatastrophen weltweit wollen wir alles so nehmen wie es kommt und dankbar sein. 

Auffahrt zum Furkapass mit Rhone
Der Rhonegletscher am Furkapass
Blick zum Grimselpass
Der Gotthard-Pass
Nebel auf dem Pass

Eine einsame Übernachtung am Rande der alten Gotthard-Straße war so recht nach unserem Geschmack. Weit verstreut ein paar andere Camper, die Berge um uns rum, ein kleiner Moränensee vor uns, die untergehende Sonne … Omm … runterfahren, genießen.

Übernachtung am Gotthard
Am Abend wurde am See ein kleines Lagerfeuer entfacht – eine schöne Atmosphäre

Ach ja, und dann bot sich uns ein beeindruckendes Schauspiel. In der Ferne entdecken wir plötzlich in der Höhe eine Slackline. Nicht so wie wir das kennen. Zwischen zwei Bäumen in einem Meter Höhe. Nein! Gespannt auf einer Höhe von ca. 30m und etwa 400m Länge, die dort von Felsen zu Felsen gespannt war. Und darauf konnten wir mehrere Wagemutige beobachten. Sie waren gut angegurtet, sodass wir auch Abstürze ohne Herzklopfen ertragen konnten – und wie sie sich wieder aufrichteten. Unglaublich! 

Am nächsten Morgen machen wir uns auf nach Locarno, wo wir einen Bummel an der Strandpromenade machten, in einer kleinen Pizzeria zu Mittag aßen, um nach dem einsamen Gebirgsleben mal wieder die Stadt zu erleben. 

Eine beeindruckende Villa

Einhellig stellten wir fest, dass wir das momentan gar nicht brauchen, es uns in den einsamen Bergen richtig gut gefiel. Unser ursprünglicher Plan war, hier am Lago Maggiore unseren Roller ‚auszupacken‘ und die noch sehr ursprünglich gebliebenen kleinen Gebirgsdörfer des Tessin zu besuchen, oder den Monte Veritá über Ascona, der vor 100 Jahren ein Zufluchtsort für Naturanbeter und Lebensreformer wurde. Die Künstlerkolonien entwickelten sich übrigens zum Pilgerziel für Zivilisationsflüchtlinge und Ascona sich zum Nobelort. Aber, bei strömendem Regen bringt das nicht viel – und wir behalten diese Ziele auf unserer „Bucket List“, denn die Wettervorhersage sagt die nächsten 4 Tage schlechtes Wetter voraus. So lange wollen wir nicht warten, da treibt es uns Unruhegeister eher weiter.

Dennoch sahen wir uns noch kurz eine alte Stein-Kirche an, wobei wir dann nach einem Blick in den Himmel und den Lauten des grummelnden Donners hinter den Bergen den Schritt etwas anzogen, um vor dem großen Gewitter im Trockenen zu sitzen. Habt ihr die dicken Wolken auf den Fotos gesehen? Übrigens kamen wir auf immerhin 5km, Paul zeichnet natürlich alles, nicht nur die sportlichen Aktivitäten auf. 😉 Kaum angekommen, saßen wir bei derart prasselndem Regen gemütlich in unserem Wohnmobil, dass wir unser eigenes Wort nicht mehr verstanden. 

Kirche in Locarno

Kaum 20km weiter auf der teilweise extrem romantischen (will heißen sehr engen) Uferstraße landen wir in Cannobio, das liegt schon im Piemont in Bella Italia. Von hier aus plante Paul unsere weitere Route quer durchs Piemont über den Simplon-Pass zurück in die Schweiz. Und unabhängig voneinander dachten wir sofort nochmal an eine weitere erholsame Übernachtung in der herrlich einsamen Höhe. 

Romantische Uferstraße Richtung Cannobio

Cannobio ist ein wahrlich typisch italienisches Dörfchen. Man glaubt ja kaum, dass sich mit der Grenze zu einem anderen Land auch die Optik und die Menschen verändern. Aber es ist genau wie bei uns mit der französischen Grenze, kaum ist man drüber, schon erkennt man den jeweils anderen Lebensstil, zumindest optisch.

So genießen wir den italienischen Flair und bummeln (am ersten Tag leider bei Regen, darum auch mal zwei Regenfotos) durch die romantischen Gassen, am zweiten Tag auch wieder mit ein wenig Sonne – und gehen gleich noch Lebensmittel einkaufen. Bummelt doch einfach kurz mit uns mit!

Cannobio

Wir sind gespannt, wie das Wetter morgen bei der Fahrt über den Pass wird, hoffentlich sehen wir zumindest zeitweise was. Dafür dürft ihr uns feste die Daumen drücken.

Wir grüßen herzlich und freuen uns riesig, dass so viele von euch „aktiv“ dabei sind!

Eure Weltenbummler Barbara und Paul 

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2 Antworten zu Der Lago Maggiore – aber auch ein paar Pässe ;)

  1. Renate Kirchgäßner sagt:

    Hallo Ihr Weltenbummler,
    Locarno und Cannobio sind schon reizende Städtchen, verstehe aber die erholsame Ruhe in den Bergen.Der Gotthart-Pass bleibt uns in ewiger Erinnerung. Wir hatten eine Busreise nach Sizilien gebucht, es war Karfreitag, Osterferien. Der Gottharttunnel war nur einspurig zu befahren, so hat der Busfahrer von uns das okay geholt über den Pass zu fahren. Doch kaum waren wir auf der Passstraße fing es an heftig zu schneien. Im Schritttempo ging es weiter, zur Mittagszeit waren wir erst auf der Passhöhe, da sollten wir eigentlich schon bei Mailand sein. Wir schafften es bis abends. Ein anderer Reisegruppe musste oben im Bus übernachten, es wurde alles gesperrt, so hatten wir nochmals Glück. Euch weiterhin mehr Glück, lieber Regen als Schnee am besten Sonne. Es grüßen die zu Hausegebliebene Mitbewohner

  2. Jenny sagt:

    Wir sind jedes Jahr am Lago in Cannobio – aber so regnerisch wie letztes Jahr im Juli war es selten. Und so wenig regnerisch wie die letzten Monate auch 🙁 Der See ist jetzt so niedrig wie normalerweise im Hochsommer. Dafür fehlt der Schnee oben in den Bergen.
    Auf jeden Fall eine schöne Tour, und ich finde es ist unten im Trubel reizvoll – aber auch oben in der Einsamkeit der Berge. Liebe Grüße!

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