Hallo ihr lieben ‘Durchhalte-Leser’,
super, dass ihr noch dabei seid, es ist der vorletzte Eintrag dieser Super-Reise. Im letzten werden dann alle Rätsel aufgelöst, die Gewinner dann per Mail benachrichtigt.
Es kam von Alexander im letzten Kommentar noch die berechtigte Frage nach den mit Pudelmützen bestückten kleinen Buddhas. Das ist sicher für alle interessant. Bei uns wäre ja sowas undenkbar, aber im Buddhismus ist vieles möglich. Da diese Mini-Buddhas für kranke oder tote Kinder aufgestellt sind, werden sie von den Eltern entsprechend ‘dekoriert’, vielleicht so, wie wir auf Kindergräber Stofftiere oder Spielzeug legen. Es gibt auch kleine Buddhas mit roten Lätzchen. Das ist sicher auch dieser Sitte geschuldet.
Zurück zur Reise. Die letzten Tage waren nochmal prall gefüllt und so wollen wir euch zwar nichts vorenthalten, ich versuche aber, mich kurz zu fassen.
Wir befinden uns in der alten Kaisermetropole Kyoto. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Buchstaben einfach getauscht werden müssen, um die heutige Hauptstadt Tokyo herauszubekommen. Früher war Kyoto der Mittelpunkt Japans. Aufgrund der vielen Kulturstätten soll die Stadt nicht bombardiert worden sein und so finden wir eine interessante alte japanische Stadt mit vielen kleineren Häusern und unendlich vielen Tempeln vor. Zuerst besuchen wir das Nijo-Schloss, den früheren Sitz des Kaisers, dem sogenannten Tokugawa-Shogunats. Den Wohnbereich durften wir nicht fotografieren, eine kleine Geschichte dazu muss ich schnell erzählen. Anfang des 17. Jahrhunderts ließ sich Tokugawa Ieyasu diese pompöse Anlage errichten, war sich aber wohl seiner Beliebtheit doch nicht so sicher und so stattete er den Wohnbereich mit aufwendigen Sicherheitsvorkehrungen aus. Die berühmteste ist das sogenannte “Nachtigallenparkett”. Niemand konnte die Zimmerflucht betreten ohne auf dem Holzfußboden ein zwitscherndes Geräusch zu verursachen – das war auch bei unserem Besuch der Fall. Hier ein paar Impressionen des Geländes.
Als kleine Ablenkung von den vielen Tempelanlagen durften wir dann an einer Kimonoschau teilhaben, die uns die Verschiedenartigkeit dieser traditionellen Kleidung zeigte.
Nun kommen wir zum Ryoan-ji Tempel mit seinem ganz besonderen Zen-Garten. Niemand weiß, wer der Schöpfer dieser Kreation war, sie wurde bereits im Jahr 1450 erbaut, und was dieser uns damit sagen wollte. Jedenfalls besteht sie aus 15 scheinbar zufällig verstreuten Felsen im sorgsam geharkten Terrain. Es geht die Erklärung um, dass man von keiner Stelle aus alle 15 Felsen sehen kann und somit ausgedrückt werden soll, dass man sich immer auf das im Moment Wesentliche konzentrieren soll – oder jeder macht sich seine eigenen Gedanken dazu.
Auf dem gravierten Brunnen an dem wir dann vorbeikommen sind Schriftzeichen eingekerbt die immer in Verbindung mit dem Quadrat in der Mitte bedeuten sollen, dass man mit sich und seinen Erkenntnissen zufrieden, also im Einklang leben soll.
Über die Pflege der Zen-Gärten haben wir erfahren, dass die gesamte Anlage per Hand gepflegt wird. Aus dem Moos wird jeder Grashalm und jedes Unkraut gezupft und bei den Kiefernbäumen werden nicht nur die braunen Kiefernnadeln sondern auch die, die die Optik verschlechtern, per Hand ausgezupft. Es sieht alles sehr natürlich aus und ist dennoch ein perfektes, aufwändiges Kunstwerk.
Das nächste Bauwerk ist ein echter Genuss fürs Auge! Ein goldener Pavillon, das angeblich meistfotografierte Gebäude Kyotos, der Kinkaku-ji. Die Wände der zwei oberen Etagen sind mit Blattgold belegt.
Und beim “Lustwandeln” haben wir den zukünftigen Shokugawa-Herrscher beobachtet:
Am Mittag haben wir uns mit köstlichem Sushi gestärkt:
Und ein anschließender Bummel durch die riesige Galerie hat richtig Spaß gemacht.
Und dann – die Kirschblüte!!! Das Highlight für alle Japaner, die zu dieser Blüte in Scharen ausströmen, Fotos machen und unter den Kirschblüten picknicken. Unser Reiseleiter hat extra das Programm abgeändert und ist mit uns zum Kaiserpalastgarten, damit wir die Kirschblüte in voller Pracht erleben können. Und es ist ein Traum!
Am Abend gab es einen traditionellen japanischen Abend, mit Shabu-Shabu, einem traditionellen Gericht und Tanz.
Am nächsten Tag besichtigten wir einen wirklich einzigartigen Tempel, den Oinari-san, der mit ca. 1000 Torii, das sind die roten Tore, bestückt ist. Diese können von Geschäftsleuten gespendet werden – je teurer, desto mehr Glück im Geschäft!
Zwischendurch finden wir eine Miniatur-Gedenkstätte, die uns einfach gut gefällt.
Eine wunderschöne Tempel-Anlage mit aktiven Mönchen ist der Daigoji-Tempel. Bei dem schönen Wetter und der Kirschblüte waren wir allerdings nicht alleine dort.
Zur Besichtigung der Tempelanlage müssen überall die Schuhe ausgezogen werden.
Hier im Daigoji Tempel ist ein besonders schöner Zen-Garten. Schaut euch die bemooste Brücke und den kleinen Wasserfall an! Und den perfekt geharkten Kieselsand.
Wir hatten das Glück, dass sich die Mönche just in dem Moment unserer Besichtigung auf zum Gebet machten.
Ein kurzer Spaziergang durch die Außenanlage rundete diesen Besuch ab.
Das Pendant zum Goldenen Pavillon, der Silberne Pavillon, erwartet uns als nächster Besichtigungspunkt. Es war der Neffe oder Enkel des Erbauers des goldenen Pavillon, der ähnliches errichten wollte, leider hat es noch nicht einmal zum Versilbern des Tempels gereicht, dennoch blieb der Name bestehen. Das Besondere ist in dieser Anlage wiederum der herrlich angelegte Zen-Garten, mit seinem aus feinem Kieselsand angelegten Kegel und den gleichmässigen Wellen.
Anschließend machen wir noch Hiking in Kyoto – und laufen einige Kilometer bis uns der Bus wieder aufgreift. Die Kirschblüte begleitet uns.
Unsere Reise neigt sich dem Ende. Die vielen Eindrücke brauchen noch lange, um verarbeitet zu werden. Es war ein Ausflug in eine andere Welt!
Zum Abschluss fahren wir von Kyoto nach Osaka, von wo aus unser Flieger über Dubai nach Hause startet. Da wir, im Gegensatz zu unserer Reisegruppe, die wir von dieser Stelle aus herzlich grüßen, bis zu unserem Abflug am späten Abend noch den ganzen Tag Zeit haben, machen wir uns noch zu Zweit auf Erkundungsreise durch Osaka, wo nun wirklich gar keine englischen Ausdrücke mehr zur Ortskenntnis beitragen. Wir haben Spaß!
Hier unser Orientierungsplan …
Wie in Tokyo befinden sich die Fernstraßen auf Stelzen um Platz zu sparen.
Jedoch finden wir auch hier die Kirschblüte mit Picknick-freudigem Publikum.
Es hat uns viel Freude bereitet, euch an unserer sechswöchigen Reise durch Australien und Japan teilhaben zu lassen – und eure netten Gästebucheinträge und Kommentare, sowie Mails und WhatsApps zu lesen. Vielen Dank dafür.
Deshalb nun noch unser drittes Rätsel, das uns wiederum Japan aufgibt. Was ist das und warum sieht das so aus?
Viel Erfolg beim Rätseln und herzliche Grüße aus dem uns mit warmen Sonnenstrahlen und warmen Worten empfangenden Deutschland.
Eure Weltenbummler Barbara & Paul
Tipp von Alexander:
Ein Stamm, an dem Paul öfter vorbeigelaufen ist und wirklich jedesmal daran hängenblieb, so dass jetzt ganz viele Schrammen zu sehen sind. Er wird darum Henga-Blaj-b-Stamm genannt.
Vielleicht hingen aber auch immer wieder Koalas dran?
Tipp von Julia:
Ein Stamm, in dem die Japaner durch Hämmern ihre negative Energie abgeben.
Liebe Grüße nach Kyoto-Brühl!