Hallo ihr lieben Blogger,
erinnert ihr euch noch, wir wollten unbedingt den Fuji-san erleben!! Und, was sollen wir sagen …
Am nächsten Morgen wachten wir mit dem ersten Gedanken an den Fuji-san (so wird der Fujijama hier genannt) auf. Wie ist das Wetter? Werden wir ihn sehen? Schnell ein Blick aus dem Hotelfenster – natürlich wieder im Kimono – und tatsächlich, Sonne!!! Er erhebt sich majestätisch in königlichem Weiß. Nichts wie hinauf aufs Hoteldach zum Foto-Shooting (jetzt allerdings nicht mehr im Kimono).
Bei Abfahrt erfahren wir, dass unser Busfahrer einen tollen Aussichtspunkt kennt, um den Fuji ganz zu sehen – und uns extra noch schnell dahin fahren möchte, bevor er uns an den Bahnhof bringt. Dieser Blick gräbt sich tief in unser Gedächtnis und wir werden ihn euch natürlich nicht vorenthalten. Ist er nicht wundervoll?
Am Bahnhof angekommen starten wir die Fahrt mit dem Shinkansen, einem der schnellsten Züge der Welt. Beeindruckend ist für uns nicht nur die Geschwindigkeit und die Technik, sondern auch die Frequenz in der die Züge im Bahnhof einlaufen, bzw. durchsausen. Deshalb gibt es auch entsprechend viele Fotos davon ;-), deren Anzahl wir hier erstmal begrenzen.
Die Fahrt ist sehr angenehm, Beinfreiheit ist gewährleistet und ruhige Fahrweise sowieso. Die reine Erholung. Unterbrochen wird die Fahrt durch einen Stopp in Himeji, der „Burg des weißen Reihers“, Shirasagi-jo. Sie ist die größte von zwölf erhaltenen Feudalburgen Nippons. Hier mal ein Ausflug in die japanische Sprache: Japan in japanischen Schriftzeichen: 日本 = Nihon = ausgesprochen wird es Nippon = Japan
Die Fahrt zum Hotel, diesmal mit dem Taxi, zeigt uns eine sehr moderne, stilvolle, ansprechend lebendige Stadt, wobei wir bedauern, dass wir zu ihrer Erkundung keine Zeit haben werden. Hier liegt das Hauptaugenmerk auf der Insel Miyashima mit ihrem berühmten roten, im Wasser „schwimmenden Tor“ und im Gegensatz dazu die Mahnmale und das Museum zu dem Ereignis des Abwurfs der ersten Atombombe der Geschichte.
Der Vormittag auf der Insel Miyashima war ein Traum. Bei herrlichem Sommerwetter mit strahlend blauem Himmel landen wir mit dem Boot gleich mit dem Blick auf das herrliche Tor des Itsukushima-Schreines, das bei Flut im Wasser steht und sich darin spiegelt.
Auf einem kurzen Spaziergang zu dem Daisho-in Tempel stellten wir fest, dass die Bezeichnung „eine der drei schönsten Landschaften“ Japans absolut zu bestätigen ist. Die Inselatmosphäre, der Daisho-in Tempel und seine gepflegte Umgebung und der Blick aufs Meer genießen wir in vollen Zügen.
Der Nachmittag steht unter der bedrückenden Stimmung die uns erfasst, als wir die Mahnmale zu Hiroshimas Atombombe besichtigen und von unserem Reiseleiter eindrücklich erklärt bekommen. Der Dom, das einzige Bauwerk, das dieser Detonation und seinen Auswirkungen widerstand, steht wie ein Mahnmal in seinem Gerippe vor uns. Der Besuch des Museums mit Augenzeugenberichten und der Ausstellung von Fotos und Kleidungsstücken dieses Ereignisses tut sein Übriges dazu. Die richtigen Worte dazu fehlen mir für diesen Blog, die suchen wir dann bei den persönlichen Gesprächen mit euch. Allein, dass der Fotograf, der an diesem 06. August 1945 selbst vor Ort war, nur ein einziges Foto machen konnte, das direkt nach der Katastrophe entstand, weil er nach eigenen Aussagen aufgrund des höllischen Leides was er sah nicht mehr fotografieren konnte, macht die Ausmaße deutlich. Es war ein unfassbares Ereignis, das dieser Stadt und seinen damals ca. 350.000 Einwohnern unglaublich viel Leid brachte, physisch wie auch psychisch. In Gedanken versunken laufen wir direkt über den Grund und Boden an dem die Bombe niederging zu unserem Hotel zurück.
Nach einer Pause und einer Dusche hatten wir ein typisches Abendessen vor uns, das ich den Köchen unter uns einfach nicht vorenthalten kann. Es handelt sich um die sogenannte „Japanische Pizza“, wobei das einen falschen Eindruck erwecken kann. Es ist ein Boden aus einem dünnen Crèpeteig und einem Deckel aus einem vermischten Spiegelei. Gefüllt ist es mit Weißkraut, Schinken, Gewürzen, Sojakeime und was man dann noch so dazu möchte, wie z.B. Knoblauch, grüne Zwiebeln, Shrimps, Fisch oder Ei. Das ganz besondere daran ist die Zubereitung dieses „Okonomiyaki“ auf einer großen Stahlplatte, die zugleich der Tisch ist, an dem man das ganze serviert bekommt und verspeist. Das kann man einfach nicht beschreiben, das muss man gesehen haben. Vielleicht hilft ein Foto:
Nun kommen wir mal wieder zu den vielen Tempeln Japans zurück. Wir besichtigen nämlich nach einer mehrstündigen Busfahrt in Nara eine Buddha-Statue, die alle Dimensionen übertrifft, die wir bislang gesehen haben, wobei wir sagen müssen, dass uns der bereits beschriebene große Buddha, der im Freien sitzt, noch mehr beeindruckt hat, als diese Buddha-Statue. Dennoch ist sie in dem größten aus Holz gefertigten Bauwerk der Welt (die Superlative nehmen kein Ende), einem Gebäude mit Ausmaßen von 57m Länge, 50,5m Breite und 48,7m Höhe, mehr als beeindruckend. Die Statue steht auf dem Gelände der Todai-ji-Tempelanlage und wurde im Jahre 745 von Kaiser Shomu als Hauptsitz aller buddhistischen Tempel gegründet. Und noch ein paar Zahlen, sie sind einfach zu beeindruckend, dann höre ich wieder auf: Für die Buddhafigur wurden 437 Tonnen Bronze, 130 Kilogramm Gold und 7 Tonnen Wachs verbraucht.
Auf Morgen freuen wir uns schon ganz besonders: da werden wir Kyoto besichtigen, eine der interessantesten Städte Ostasiens. Kyoto wurde wegen seiner vielen Kulturgüter von Bombardierungen ausgenommen und besitzt alleine 13 UNESCO-Kulturerbe-Güter mit zwei echten Zen-Gärten. Zen-Gärten!! Juchhu! Und 1300 Tempel, die wir allerdings nicht alle besichtigen werden … Was wir noch gesehen haben, davon erzählen wir dann im nächsten Bericht.
Jetzt aber unbedingt noch zu unserem zweiten Rätsel-Foto: In einer Buchhandlung in Hiroshima machte Paul zwei Fotos, bei denen uns interessieren würde, was euch daran für uns Europäer Ungewöhnliches auffällt. Damit es leichter wird, stellen wir beide Fotos für dieses Rätsel ein. Da sind wir ganz besonders auf eure Antworten und Kommentare gespannt!
Wie gehabt könnt ihr uns eure Antworten über Kommentare, das Gästebuch und Mail mitteilen. Vielen Dank auch schon mal für die vielen Antworten, die wir bereits zu unserem ersten Rätsel bekommen haben. Die Auflösung folgt erst ganz zum Schluss, das wird erst sein, wenn wir zu Hause sind.
Wir wünschen viel Glück und sagen für heute Konnitschi-wa,
eure Weltenbummler
Barbara & Paul
Da ist der Kulturwelt ein/-e Literat verloren gegangen. Schon die Beschreibungen der Erlebnisse können einen in die dortige Welt versetzen. Imposante Bilder ! Denkt man ein wenig nach, dann verwundert es einen nicht, dass hier eine alte hochkultur beschrieben/fotografiert wurde. Diesen Eindruck hatte ich auch immer, wenn Martin, unser Sohn, von seinen Japanreisen erzählte. Nun, da ich/wir mir/uns solche Mammutreisen nicht mehr zumuten will, freue ich mich einfach nur mit Euch über die Erlebnisse. Hiroshima, A-Bombe usw. Nichts dergleichen, was Ihr gesehen habt habe ich je gesehen. Hier erfass mich wut über die Berufsschwätzer, die immer nur “beraten, diskutieren, sich öffentlich Asche aufs Haupt streuen”, aber diese unsägliche Politik weiterverfolgen. Da kann man verzweifeln…
Rätsel: ich glaube, die Bücher liest man dort von hinten, denn so liegen sie in der Auslage.
Ganz einfach: Die Bücher liegen “falschrum”. 🙂
Viel spannender aber, weil für uns unerklärlich: Warum haben die Buddhas gestrickte Mützen auf? Wenn ich mir vorstelle, in einer unserer Kirchen der Jesus-Figur am Altar eine Mütze aufzusetzen …
Liebe Grüße und schön, dass ihr wieder bei uns seid!