Von Landschaften, die jedes Jahr in die Höhe wachsen und Tagen, die niemals enden …

Hallo und Hey aus dem schwedischen Lappland,

heute sitzen wir bereits in Narvik, Norwegen, – und trinken zu später Stunde noch einen Cappuccino, nur damit wir euch mal wieder berichten können! 😉

Wir waren bei Falun stehengeblieben? Genau! Von hier aus haben wir “Kilometer gemacht”, also einen ganzen Fahrttag eingelegt, wir nahmen die Strecke zum Sonfjället Nationalpark. An dieser Stelle muss ich ja mal anmerken, dass wir ein solches Glück mit dem Wetter haben! Gut, es ist kühl im Norden, leider ist die erhoffte Hitzewelle ausgeblieben ;-), aber es regnet immer nur in der Zeit, in der wir sowieso nicht raus wollen. Wie zum Beispiel an diesem Tag. Es schüttete in Strömen, wie noch nie die ganze Reise, solange wir im Auto saßen – aber wir wollten ja eh nur fahren! Und wir fuhren durch Wald, und Wald und Wald …

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0028.Uw.von Jokkmokk nach Jukkasjärvi bei Kiruna.IMG_0001 (34)

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In dieser Gegend ist laut Reiseführer übrigens die menschliche Population am geringsten. Man zählt einen Menschen pro Quadratkilometer – oder, lustiger, kann man auch sagen, es leben hier 1 Mensch pro Bär und Elch. 🙂
Ja, es gibt Bären, Elche und Rentiere hier. Gesehen haben wir leider bislang nur Rentiere. Was heißt hier leider! Wir freuen uns über jedes Rentier was wir zu Gesicht bekommen – und das waren mittlerweile schon recht viele.

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Um einen der scheuen Braunbären zu sehen hätten wir gerne einen auf der Route liegenden Bärenpark besucht, aber im Juni ist er nur bis Mittag geöffnet und wir müssen unverrichteter Dinge wieder abziehen.
So fahren wir an diesem Tag durch die endlose Weite Schwedens, kommen vorbei am Örtchen Mora, in dem der berühmte 90km lange Vasa-Langlauf endet, und haben hier mal Eindrücke von unterwegs:

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Und auch ein erstes – kleines – Rätsel geben wir euch: Who is Who? (Nr. 1-4) 🙂

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Unser nächster Stopp zum Übernachten und Einkaufen findet in Sundsvall, am Bottnischen Meerbusen, statt. Hier noch ein paar Fotos von Sundsvall und mal ein Foto von einer typischen schwedischen, herrlich bestückten, Bäckerei, in der wir uns wieder gut versorgen konnten …

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Dann wird’s spannend. Auf diese Strecke haben wir uns echt gefreut! Die Höger Kusten (heißt: hohe Küste), die einerseits ein wunderschöner Streckenabschnitt mit – leider viel zu seltenem – Blick auf die Schären ist und andererseits eine geologische Sensation. Innerhalb von 9600 Jahren, nachdem das schwere Eis verschwunden war, hat sich das Land 270m aus dem Meer erhoben. Und tut es noch. Und zwar um ca. 1cm pro Jahr. Das ist ziemlich einzigartig auf der Welt. Hier haben wir leider nur ein Foto mit der dortigen Brücke, jedoch möchten wir es dennoch einstellen.

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Und just an dieser Stelle haben die Schweden einen kleinen, aber feinen Nationalpark, den Skuleskogens Nationalpark eingerichtet. Zu Recht! Wir holen uns Informationsmaterial und entscheiden uns zu einer kleinen Wanderung in diesem interessanten Gebiet.
Und die Sonne scheint immer länger …

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Auf dem Weg nach Umeå haben wir das Glück, Elchen zu begegnen. Zwar nicht in freier Wildbahn, aber unter liebevoller Aufsicht, Aufzucht und Pflege eines schwedischen Ehepaares, das uns nicht nur erwachsene Elche, sondern auch 1 Jahr alte, 14 Tage alte, 8 Tage alte, und sogar gerade in dieser Nacht auf die Welt gekommene junge Elche zeigen (die konnten wir allerdings noch nicht fotografieren). Und hier passt das immer wieder auftauchende, berühmte Elchschild.

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Von der Natur geht es bei uns ohne große Umschweife direkt in die Historie, denn es gibt im Örtchen Piteå eine ganz bezaubernde Holzkirche, die älteste erhaltene Holzkirche Norrlands, ja ganz Nordeuropas. Sie wurde 1686 errichtet und hat den Grundriss in Form eines Kreuzes mit einem Zentralturm. Obwohl im Jahre 1721 die Stadt niedergebrannt wurde, gehörte diese Kirche zu den wenigen Gebäuden, die den Flammen entkamen.

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So, nun ist es aber wirklich mal wieder an der Zeit Luft zu holen und eine Pause einzulegen – noch dazu, wo ja morgen Sonntag ist!! Ziel ist Luleå, dort suchen wir uns einen Campingplatz mit Waschmaschinen und Internet, so können wir einen Tag mit schreiben, Fotos bearbeiten und nebenbei noch Wäsche waschen, und vielleicht noch ein wenig Bewegung am Strand verbringen. Da wir aber gerade im Reiseführer über die so interessant beschriebene Altstadt ‘Gammelstaden’ gelesen haben, müssen wir die noch schnell vorher besichtigen. Dies war nämlich mal die eigentliche Stadt Luleå, die sich ebenfalls im Laufe der Jahrtausende aus dem Meer erhob und ins Landesinnere wanderte. Da der Weg zum Meer immer weiter wurde beschloss man, eine neue Stadt aufzubauen und diese in Gammelstaden umzubenennen. Das besondere ist auch hier die Kirche, die imposant am höchsten Punkt thront, andererseits aber die 408 kleinen, roten Holzhäuschen (wer hat aufgepasst? Woher kommt diese Farbe nochmal?), die um diese Kirche herum als Gästehäuser für Festlichkeiten errichtet wurden – und noch heute dafür genutzt werden! Man kann diese Bilder doch nicht oft genug sehen, oder? 😉

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Übrigens haben wir hier, sowie auch in Piteå, eine Hochzeit miterlebt. Hier in Gammelstaden war sie wunderschön, weil direkt vor der Kirche, ganz offensichtlich in traditioneller Weise, getanzt wurde – die Braut fing mit Freundinnen an im Kreis zu tanzen mit besonderen Schritten, und dann wurden nach und nach die umstehenden Gäste mit eingebunden. Dazu spielte eine Gitarre und ein Akkordeon und es war eine so fröhliche Stimmung – und bevor sie uns noch mit in den Kreis holten, fuhren wir zu unserem Campingplatz. Fotos von der Hochzeit möchten wir aus Respekt vor den Menschen nicht in den Blog setzen, sie sind zu nahe zu sehen, zeigen sie aber gerne im privaten Umfeld. So, und nun haben wir Pause gemacht und sogar bei herrlichem Wetter das erste mal auf dieser Reise am kleinen Sandstrand Beachball gespielt – und mitten in der Nacht … fotografiert natürlich!

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Eine neue Woche, ein neues Ziel: der schwedische Polarkreis. Wer unser Buch über unsere Skandinavienreise im Jahr 2006 gelesen hat weiß, dass wir damals auf norwegischer Seite den Polarkreis überschritten hatten. Dort gab es ein großes Visitor-Center, eine Menge Touristen und viel Information. Hier, auf schwedischer Seite, stehen Informationstafeln am Wegesrand, es gibt einen Holzblock, um seinen Fotoapparat für ein Foto mit Selbstauslöser darauf positionieren zu können und einen umbauten Farbstreifen auf dem Boden, der den Polarkreis visuell darstellt.
Wir waren total alleine, es war eine ganz besondere Stimmung für uns, wie sich sowieso die Stimmung um uns herum, genau wie bei der ersten Reise, hier über dem Polarkreise verändert. Die Natur, die Menschen, die Einsamkeit, es ist so anders, so karg und doch so wunderschön. Und das Verrückteste: die Sonne geht nicht mehr unter … – das wurde übrigens zum ‘running Word’ bei uns. Egal, was wir unternahmen, ob wir noch länger fahren, etwas besichtigen oder noch am späten Nachmittag wandern wollten, immer wieder haben wir erfreut festgestellt: wurscht, wie lange wir brauchen, es wird ja nicht dunkel! Wenn wir noch fahren, ist es nicht so anstrengend, denn es wird ja nicht dunkel. Brauchen wir für eine Wanderung länger als geplant (das heißt auf gut deutsch: verlaufen wir uns ein wenig …), spielt keine Rolle, denn es wird ja nicht dunkel. Suchen wir noch einen Übernachtungsplatz, ist ja kein Problem, wir sehen ja alles, es wird ja nicht dunkel …

0031b.Polarkreis kurz vor Jokkmokk.IMG_0020 (6)

Der erste größere Ort über dem Plarkreis in schwedisch Lappland, dem Land der Samen, die man früher Lappen nannte, die dies aber als Diskriminierung empfanden und somit heißen sie jetzt die Samen, ist Jokkmokk. Ein nicht besonders hübscher Ort, dessen Samen-Museum wir allerdings gerne besichtigen, um uns nochmal ein wenig (wie damals in Finnland) über diese “letzten Ureinwohner Europas” (!!) zu informieren.

0031c.Jokkmokk und Samenmuseum,Schwedisch Lappland.IMG_0053 (1)

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Für heute machen wir Schluss, freuen uns aber schon auf unser nächstes Ziel, zwei kleine Nationalparks, die jeder für sich seine Besonderheit in Natur und Tierwelt hat.
Es grüßen euch herzlich eure Weltenbummler
Barbara & Paul

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3 Antworten zu Von Landschaften, die jedes Jahr in die Höhe wachsen und Tagen, die niemals enden …

  1. Renate Kirchgäßner sagt:

    Hallo ihr Nordlichter,
    trotz Wald,Wald, ist doch viel Abwechslung. Wunderschöne Natur,da möchte ich Euch am liebsten begleite, ups geht ja nicht habe zwei Wohnungen zu versorgen.
    Zum Rätsel: Bild 1+2 ist Paul, 3+4 Barbara. Heute hat es bei uns auch den ganzen Tag geregnet, ein Trost für Euch.
    Wünsche Euch weiterhin viele schöne Plätze und ruhigeOrte, gute Fahrt und wenig Regen Renate

  2. Karola sagt:

    ich meine 1+2 ist Barbara, 3+4 Paul – wann folgt die Auflösung?

  3. Alexander sagt:

    Meine Lösung: 4x der gleiche Baum? 🙂

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