Als wir hörten, dass die nächsten beiden Tage das Wetter schön werden soll beschlossen wir, mit den Rädern an der Loire entlang in das schöne kleine Städtchen Blois zu fahren und unser erstes Schloss zu besichtigen. Die Sonne scheint tatsächlich und so wird alleine schon die Radtour durch die idyllische Flusslandschaft zu einem herrlichen Erlebnis – bis auf kleine Umleitungen vom Fahrradweg auf die Straße, denn natürlich hat das Hochwasser auch hier seine Spuren hinterlassen und einen Teil der Fahrradwege ‘verschluckt’.
Die Altstadt von Blois, die herrliche Kathedrale, aber zugegebenermaßen auch ein trivialer Cappuccino über den Dächern von Blois, bringen uns in die richtige Stimmung für die anstehende Schlossbesichtigung. Interessant ist der Blick vom Innenhof auf das im Karree vom 13. bis zum 17. Jahrhundert erbaute Gebäude. Ein Flügel ist im gotischen, der zweite im spätgotischen Stil erbaut, der dritte zeigt Züge der Renaissance und der vierte des Klassizismus. Bei der Besichtigung im Innern durchschreiten wir Räume, die Berühmtheiten wie Franz I., Katharina von Medici, Heinrich III. und Gaston von Orléans beherbergten. Wir kamen uns sogleich königlich vor!
Die wunderschöne Sonne begleitete uns auf idyllischen, wenn auch manchmal ‚unverständlichen‘ Wegen durch das Tal der Loire wieder zurück zu unserem Campingplatz und – ruck zuck – hatten wir insgesamt 48km auf der sogenannten Strecke “Château à vélo” zurückgelegt.
Nun zeigte sich der Hunger und es wurden an diesem Abend Fisch und Lamm geschmort und feines Gemüse und Salat gegessen – das gute französische Baguette und vor allem den guten Rotwein natürlich nicht zu vergessen!
Trotz des guten Weines und einem langen, lustigen Abend standen wir am nächsten Morgen zeitig auf! Die Sonne überredete uns ganz schnell, nochmals die Räder zu nehmen, um das berühmte Schloss Chambord, das nur 6km von uns entfernt liegt, zu erkunden. So radeln wir durch die Wälder der Sologne direkt auf das märchenhafte Jagdschloss von König Franz I. zu.
Allein durch seine Größe überragt es alle anderen Loire-Schlösser: 156m lang, 77 Treppen, 282 Kamine und 426 Räume. Am meisten interessierte uns jedoch das wesentliche und bedeutungsvollste Merkmal dieses Schlosses: die großartige gegenläufige Wendeltreppe, bei der zwei Personen gleichzeitig auf- und abschreiten konnten, ohne sich zu begegnen. Die Idee hierzu wird Leonardo da Vinci zugeschrieben, den König Franz I. im Jahr 1517 an seinen Hof rief.
Das mächtige Schloss und das Grundstück, umgeben von einer Mauer von 32km Länge hat uns tief beeindruckt – hierfür benötigte der Schlossherr einen Tagesritt! Bei diesem herrlichen Wetter genossen wir zum Abschluss noch ein königliches Picknick mit Baguette und Pastete im königlichen Garten.
Hallo Weltenbummler, hättest ihr was gesagt, hätte ich euch die “Luxus Hochseeyacht”
mitgegeben. Wenn es so weiter geht haben wir aber auch bald wieder hier ein Haus am See! Also bleibt nichts anderes als Sonnenschein im Herzen und reichlich Rouge!
Nice weekend
JFK aus Brühl