Ein herzliches Hallo an euch,
die ihr immer noch mit uns reist! Eure Geduld hat sich bewährt, ihr könnt mit uns ins maurisch geprägte Granada eintauchen, das uns in eine märchenhafte Welt von 1001 Nacht führt.
Inzwischen sind wir ja schon in Porta Umbría am Strand gewesen. Wasser!!! Nach drei Wochen und einer Hitzewelle braucht man ja mal Urlaub und so sind wir – wiederum durch Olivenhaine, Olivenhaine und Weizenfelder und auch an einigen weißen Dörfern vorbei – an dem perfekten Platz gelandet.
Aber zurück zu Granada. Natürlich ist die Besichtigung der Alhambra ein Muss. Natürlich ist sie auch touristisch völlig überlaufen, trotz der Begrenzung auf maximale Besucherzahlen. Aber natürlich kann man die Atmosphäre dennoch schnuppern, sofern man sich die Zeit nimmt, ab und an den Besucherstrom einfach an sich vorbeiziehen zu lassen.
Bei der Hitze, die wir momentan hier erlebten freuten wir uns schon sehr auf die Gärten und das viele Wasser in der Sommerresidenz der Nasridenkönige, Generalife. Wasser ist bei allen maurischen Bauwerken und Anlagen das zentrale Thema, auch architektonisch überall sinnvoll und vor allem auch sinnlich eingebunden.
Wir beginnen mit dem ältesten Teil der Alhambra, der Festung Alcazaba (ca. 13. Jh.) die auf der Spitze des Burghügels liegt und sich von dickem Mauerwerk mit umlaufenden Wehrgängen und Bastionen als eine mächtige Verteidigungsanlage vor uns aufbaut.
Der Palacio Carlos V., der nie ganz fertig gestellt wurde, ist zu einem der bedeutendsten Bauwerke der Hochrenaissance in Spanien geworden, den sich Kaiser Karl V. ab 1526 in den Gärten der Alhambra erbauen ließ. Ins Auge fällt der außergewöhnliche Innenhof mit seiner zweistöckigen Säulengalerie.
Der absolute Höhepunkt (mit einer separat zum Einlass ausgewiesenen Besichtigungszeit) ist ohne Frage der Nasridenpalast. Bevor wir uns in dieses Bauwerk maurischer Kunst in all ihrer Vielfalt einlassen, trinken wir noch einen Kaffee im Garten des Hotels Parador mitten auf dem Gelände der Alhambra.
Im Nasridenpalast lässt sich die maurische Kunst in all ihrer Vielfalt, ihrer Detailverliebtheit und den verschiedenen exotischen Mustern und Ornamenten erleben. Das darauf einlassen, träumen und genießen war zugegebenermaßen vor vielen Jahren noch einfacher, da nun aufgrund hoher Besucherzahlen und der zusätzlich durch Corona bedingter Laufwege das Erleben ein wenig eingegrenzt ist. Dennoch so sehr sehenswert – ich will gar nicht mehr so viel dazu schreiben, lasst es auf euch wirken, kommt einfach mit uns mit!
Zum guten Schluss und aufgrund der höchsten Hitzegrade nachmittags ab 16:00h, haben wir uns den Besuch des Generalife zum Ende des Tages aufgehoben. Denn hier bietet ein labyrinthartiges System aus Hecken und Alleen ein wenig Schatten, Unmengen von blühenden Rosen erfrischenden Duft und Innenhöfe mit Wasserbecken und plätschernden Brunnen und Fontänen die nötige Frische, auch zum Kühlen von Armen und Nacken … 😉
Ein herrlicher Tag ging zu Ende und wir fuhren völlig beseelt von diesen Eindrücken auf einen etwas in der Höhe befindlichen Campingplatz, um am nächsten Tag noch die Altstadt von Granada zu besuchen.
… sorry, jetzt lege ich eine kleine Pause beim Schreiben ein, denn auch hier in Porta Umbría kommt gerade wieder die Sonne raus und lockt uns zu einem Strandlauf. Wie gut, dass ihr das ja gar nicht merkt, denn für euch geht es gleich weiter …
So, also am nächsten Tag entschieden wir aufgrund der Ruhe und dem wunderschönen Plätzchen unter Olivenbäumen mit Blick über Granada und die verschneite Sierra Nevada (!), einen Tag Ruhepause einzulegen und erst am folgenden Tag eine sportliche Einheit einzulegen und mit dem Fahrrad hinunter nach Granada zu fahren. Wobei ich gleich vorweg nehme, dass das abendliche Heimkommen auf den Berg ziemlich schweißtreibend und eine echte sportliche Herausforderung war.
Granada selbst ist eine unbedingt sehenswerte Stadt, die uns ausgesprochen gut gefällt. Man darf einen Besuch keinesfalls nur auf die Alhambra reduzieren. Die mit Segeltuch beschatteten maurischen Gassen und auch edleren Einkaufsstraßen, die Atmosphäre aus Altstadtflair, arabischen Händlern und vornehmen Anwesen ist einzigartig.
Das Albaicín-Viertel, das teilweise heruntergekommen, teilweise aber auch edle Straßenzüge beherbergt – und dann den Blick auf die Alhambra „in Augenhöhe“ freigibt, auch hier mit Blick auf die Sierra Nevada, welch ein Glück, das alles sehen und erleben zu dürfen.
Wir besichtigten zuerst die monumentale Kathedrale, die uns beim Blick über die Altstadt von der Alhambra aus so sehr beeindruckt hat – und deren Größe man nur von oben realisieren kann. Ist sie euch bei den Fotos am Anfang auch gleich ins Auge gefallen? Über einen Nebeneingang betreten wir zuerst die Capilla Real, in der die spanischen König bestattet wurden. Sie hat uns in ihrer so anders anmutenden Ausstattung und ganz besonderer Atmosphäre derart beeindruckt, dass wir uns länger darin aufgehalten und eine Kerze angezündet haben. So etwas können pure Fotos leider nicht vermitteln.
Die Kathedrale an sich ist prunkvoll wie viele der großen Kathedralen, die wir inzwischen besucht haben. Es immer wieder eindrucksvoll, wieviel Kunst sich in diesen kirchlichen Bauwerken befindet, auch wenn ich mich mit dieser Aussage sicher wiederhole.
Die Zukunft hat natürlich auch bei diesen Bauwerken schon begonnen und so kann man sich die Führung quasi über eine App herunterladen und erhält interessante Informationen.
Ein schöner Satz steht im Abschnitt über die zwei absolut spektakulär angefertigten, vergoldeten Orgeln, die sich auf zwei zwischen Pfeilern errichteten Mauern gegenüberliegen. Faszinierend! So etwas haben wir noch nie gesehen. Absolut einmalig.
Ach ja, der Satz, den ich unbedingt exklusiv für meine Chorkolleginnen und -kollegen der Rainbow Gospel & Soul Connection hier festhalten möchte, wurde von Augustinus von Hippo gesagt:
„Wer singt betet doppelt.“ Da möchte ich doch gleich darauf aufmerksam machen, dass am 02. Juli in Ilvesheim mal wieder ein Konzert unseres Chores stattfindet. Open-Air! Schaut einfach unter: www.rainbowgospel.de … 😉
Tja, und schon steht der Plan für unseren nächsten Tag: Sevilla, wir kommen! Die Hitze hält uns nicht von den Stadtbesichtigungen ab, allerdings verkürzt sie diese in der Tat ein wenig. Noch dazu, da die Spanier sehr spät zu Mittag essen, ab 16:00h alle Geschäfte und Restaurants schließen und erst frühestens um 19:00h wieder öffnen. Das Abendessen findet sowieso nicht vor 21:00h statt. Dafür öffnen die Geschäfte ja auch, wie in Madrid beschrieben, erst gegen 10:00h oder 10:30h. Eigentlich Zeiten, die uns entgegenkommen müssten, würden unsere Freunde sagen.
Nun grüßen wir erstmal herzlich, sagen adiòs und bleibt gesund,
Eure Weltenbummler Barbara & Paul