Rom – schon Goethe schwärmte 1786 von dieser “Hauptstadt der Welt”

Kalimera, liebe Blogfreunde,

unsere Tage in Rom waren sooooo ausgefüllt und interessant und voller Eindrücke, dass ich erst jetzt wieder mal zum Schreiben komme. Wir sind vorgestern mit der Fähre in 7 Stunden über Nacht von Brindisi nach Igoumenitza gefahren, von dort aus weiter nach Palouki, wo Paul uns einen Platz am Meer zum Ausruhen und durchatmen ausgesucht hat. Hier sitzen wir gerade nach einem idyllischen Frühstück nach einem eher trüben Tag (natürlich nur vom Wetter aus gesehen) bei Sonnenschein am Wohnmobil in der Nähe des Städtchens Amaliada auf der Pelepones direkt am Meer, genießen den beruhigenden Ausblick aufs Meer und „arbeiten“. Am Blog. 🙂

Aber von vorne. Erfüllt vom aufregend gestalteten Garten der Niki de Saint Phalles sind wir auf direktem Weg nach Rom gefahren und freuten uns schon auf die erste römische Rollertour. Nach einem gemütlichen Vormittag stürzten wir uns ins Gewühl.

Schon nach kurzer Zeit passt sich Paul dem Fahrstil der Römer an und schlängelt sich zwischen den Autoschlangen durch, startet an roten Ampeln im Pulk, fährt entgegen der Einbahnstraße, weil er einen günstigen Parkplatz im Halteverbot 😉 entdeckt hat … kurzum: wir hatten Spaß! 😉

Vom Justizpalast aus nehmen wir den Weg über eine der vielen beeindruckenden Brücken Roms, genießen die Atmosphäre …

Justizpalast

… und laufen zum berühmten Piazza Navona, der als schönster Platz Roms gilt, am Abend sicher ganz herrlich zum Flanieren, momentan einfach erstmal nur voller Menschen. Ganz besonders erwähnenswert ist die Form dieses Platzes, der extrem lang gestreckt gebaut ist weil er, wie wir gelesen hatten, ursprünglich als Stadion geplant war. Schon 46 v.Chr. wurde hier ein erstes Stadion für athletische Wettkämpfe errichtet, 85 n.Chr. baute Kaiser Domitian es monumental aus. Bis zu 30.000 Zuschauer fasste es bereits. Später fanden auch Gladiatorenkämpfe hier statt. 

Die drei Brunnen lockern den Platz angenehm auf, der mittlere, der Vierströmebrunnen wird von vier kolossalen männlichen Figuren geschmückt, sie symbolisieren die damals bekannten vier Erdteile (Donau, Nil, Ganges und Río de la Plata). Er konnte übrigens nur angelegt werden, weil die antike Wasserleitung bis hierher verlängert wurde. Unglaublich beeindruckend, leider fanden wir keine Möglichkeit auf die Dächer zu gelangen, um ein Foto davon machen zu können. Aufgrund der vielen Touristengruppen sind wir tatsächlich einfach kurz drüber gelaufen. Mit einer erfrischenden Kugel Eis (für 3,50€!) bummeln wir weiter zum Pantheon.

Dort stellen wir, nicht nur beim Betrachten der Schlange, die sich davor bereits gebildet hat, fest, dass wir Rom völlig anders in Erinnerung haben. Diese Masse an Menschen war 2007 definitiv noch nicht unterwegs. Und die Erinnerung an die besonders schönen Römerinnen und Römer bestätigt sich diesmal auch nicht. Nicht in der Anzahl. Wie schade, aber auch wir gehören ja zu den Touristen, die diese Stadt unbedingt besuchen wollen, wir dürfen uns nicht beschweren. Dennoch. Hm. Nun ja.

Wir reihen uns – natürlich – in die Warteschlange ein, um die Faszination dieses Gebäudes noch einmal zu erleben. Das ganz besondere ist ja, dass die Kuppel nach oben offen ist und je nach Tageszeit ein Lichtstrahl den Raum an verschiedenen Stellen erhellt, quasi wandert. Mystisch. Nur im Herzen zu bewahren.

So ganz genau weiß man offensichtlich nicht, ob die ursprüngliche Bestimmung ein Tempel oder ein imperialer Repräsentationsbau war, jedenfalls wurde das Pantheon vermutlich 609 n.Chr. vom Tempel in eine christliche Kirche umgewandelt, als Kaiser Phokas „den Tempel, der Pantheon genannt wird“ (templum qui appellatur Pantheum) Papst Bonifatius IV. geschenkt hat. 

Mit vollem Kopf und müden Füssen besuchen wir, da er „auf dem Weg“ liegt, noch den Piazza Campo de Fiori, den Obst- und Gemüsemarkt.

Dann rollern wir „nach Hause“. Morgen ist auch noch ein Tag. Und übermorgen. Und über-übermorgen haben wir Tickets für eine Führung durch die Vatikanmuseen, die berühmte sixtinische Kapelle und den Dom. Was für erfüllte Tage wir erleben dürfen.

Wir grüßen euch mit Vorfreude auf den nächsten Tag,

eure Weltenbummler Barbara & Paul

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