Die Seidenstraße, für uns bereits Teil zwei

Hallo liebe Blogfreunde,

heute haben wir eine über 6 Stunden lange, aber so interessante Fahrt mit bleibenden Eindrücken des Landes hinter uns, dass uns die Zeit nicht lang wurde. Wir fuhren durch viele kleine Dörfer, auf teilweise recht holprigen Straßen bis nach Nawalgarh, einem großen Wüstenort. Sehr gerne lassen wir euch an unseren Eindrücken teilhaben.

Manchmal war es auch nicht so einfach, die Straße zu durchqueren.
Diese Arbeitskamele sind hier sehr üblich. Wir sehen sie überall, selbst auf der Autobahn …
Für alle, die kein Auto haben sind Kamele das Mittel der Wahl.
Die berühmten heiligen indischen Kühe begegnen uns immer und überall.
Sie lassen sich weder durch Autos, noch durch Roller, aber schon gar nicht durch Menschen stören.
In diesem Raum, der neben einem Verkaufsladen stand, wurden ganz besondere Milch-Süßspeisen gekocht.

In Nawalgarh angekommen, checken wir erstmal in unserem Hotel ein. Es ist das bislang schönste, denn es ist ein umgebautes Haveli. Havelis, das sind prunkvolle, vor ca. 100 bis 200 Jahren erbaute Wohn- und Geschäftshäuser reicher Geschäftsleute zu Zeiten der gut besuchten, von Handel geprägten Seidenstraße.

Der Innenhof unseres Hotels
Unser Maharadscha-Schlafplatz
Und das beste war das Schloß über (!!!) der Tür

Das Bauprinzip ist immer gleich: ein quadratischer, zwei- oder mehrstöckiger Bau, der erste Innenhof öffentlich für jedermann zugängig, der Rest besteht aus den Privatgemächern. Es gibt einen Geschäftsraum, darin wurden die Geschäfte beschlossen. Natürlich nur von Männern. Und weil es so heiß ist, gab es eine perfekte „Klimaanlage“: Ein ca. 3m langer, 1,5m hoher fester Stoff wurde frei nach unten hängend an Ringen an der Decke befestigt und mit einer Schnur versehen, die zur Wand geführt wurde. Von dort aus konnte der Stoff durch Ziehen an der Schnur von einem – in Geschäftsräumen tauben (!), in Privaträumen blinden (!)– Mann/Lakeien bewegt,  der somit Luftzirkulation erzeugte. Ist das so zu verstehen? Die Frauen durften zu diesen Zeiten nicht aus dem Haus, durften aber den Männern bei deren Geschäften zuhören. Aufgrund des damaligen durch die Seidenstraße (die uns bereits in Usbekistan beeindruckende Hinterlassenschaften bestaunen ließ) bedingten Reichtums gab es hunderte von herrlichen Havelis, die allerdings von den Familien verlassen wurden, als der Handel nicht mehr auf diesem Wege stattfand. Sie sind dann in die großen Städte gezogen und haben ihre Häuser verfallen lassen. Wenige von ihnen wurden entweder vom Staat oder auch von diesen Familien erhalten und Touristen zugängig gemacht. So konnten wir noch über die wunderschönen Porträts der Maharadschas, Bilder von Frida Kahlo und sogar einem Jesusbild staunen. Den Sinn dieser Gemälde werde ich noch im nächsten Bericht näher erläutern. Natürlich durften auch die Götter nicht fehlen. Shiva, der Gott der Erneuerung, Zerstörung, Krishna, der Gott der Lebensfreude und Hingabe usw.

Ein Havelis von Außen – beachtet mal die unglaublich feingliedrigen Steinmetzarbeiten, die uns in noch perfektionierterer Weise in Jaisalmer begegnen werden.
Der Eingang zu den Geschäftsräumen
Hier wurde mit Edelsteinen, Opium und Seide gehandelt. Und hinter den oben den Raum umspannenden Balkonverkleidungen durften die Frauen an den Gesprächen “teilhaben”.
Hier das Bild von Jesus …
Der Maharadscha und die Maharani
Ein kleiner Ausblick von der Dachterrasse des Haveli

In Nawalgarh, überhaupt in ganz Rajasthan, leben ca. 40% Muslime und 60% Hindus. Wenn wir unserem Guide glauben dürfen, tun sie dies in dieser Gegend mit Harmonie und Respekt. The life can be very simple.

Ich habe übrigens alle Informationen von unseren jeweiligen Guides, bitte seht es mir nach, wenn irgendwelche Zahlen nicht stimmen sollten, ich habe sie nicht extra recherchiert.

Es ist eine besondere Ehre für uns, dass wir in dem historischen Gemäuer eines solchen Haveli nächtigen dürfen – und so träumen wir uns jetzt nach diesen Eindrücken in die Zeiten des großen Reichtums der Maharadschas und Maharanis und der Kamel-, Seide-, Opium- und Edelsteinhändler …

Wir hoffen, auch ihr träumt euch in eine wunderschöne Welt, in der es keinen Corona-Virus gibt und nur noch Liebe unter den Menschen ist.

Ganz herzlich grüßen euch eure Weltenbummler

Barbara & Paul

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Die Seidenstraße, für uns bereits Teil zwei

  1. Rolf sagt:

    Liebe Barbara, lieber Paul,
    mit euch zu reisen macht wieder viel Spaß. Schöne Berichte und tolle Bilder. Weiterhin viel Spaß.
    Liebe Grüße
    Rolf

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*