Schon wieder 3 Pässe, Pamplona und die Fiesta San Fermin

Hola liebe Blogfreunde,

es ist so schön, dass ihr bei unserer Tour dabei seid! Ich zeige euch jetzt mal, wie das aussieht, wenn ich „arbeite“.
05..15.07.17 CP in Ezcabarte-Pamplona (6)Bei Paul sieht das so aus:
06.. Paul bei der Arbeit IMG_1137 (2)Unser Leben spielt sich an manchen Tagen, bei der Überwindung größerer Entfernungen, tatsächlich komplett im Wohnmobil ab. Wir brauchen gar nicht auszusteigen. Es ist, als würdet ihr mit eurem Haus wegfahren und wieder nach Hause kommen. Morgens nach dem Frühstück spülen wir „in der Küche“ das Geschirr, dann drehen wir unsere Fahrersitze um und fahren los. Mittags suchen wir uns ein schönes Plätzchen und essen, meistens im Wohnmobil, weil es sonst vieeel zu lange dauert, bis die Stühle und der Tisch wieder aufgeräumt sind (O-Ton Paul ;-), dann setzen wir uns wieder ans Steuer und fahren bis zum Kaffee trinken und danach bis zum Abendessen. Zwischendurch halten wir an den besonders tollen Ausblicken und steigen mal kurz aus, um Luft zu holen. Meistens aber findet zu irgendeinem Zeitpunkt eine kurze Besichtigung oder ein Einkauf statt. Und wenn wir dann an einem unserer Wunschziele sind, verlassen wir unser rollendes Haus natürlich auch mal für längere Zeit. Zum Wandern, oder mit dem Roller oder aber zur Stadtbesichtigung. Aber jetzt habe ich mich richtig verplaudert. Zurück zum Thema.
Wir hatten ja jetzt die drei Pässe zu überwinden (ihr erinnert euch?) und taten das in zwar herrlicher Landschaft, leider aber bei nicht so gutem Wetter. Vielleicht wundert ihr euch ja, dass wir so viele Passstraßen fahren, aber wenn ihr Pauls Geheimnis der Routenplanung erfahrt, wird einiges klarer: er hat die Tour in weiten Teiilen aus der Motorrad-Karte des ADAC übernommen … ich muss nichts hinzufügen??

Eine Übernachtung hatten wir in Larrau – und dort auch eine nette Begegnung.
04..In Larrau Übernachtung am 13.07.17 IMG_0840 (17) 04..In Larrau Übernachtung am 13.07.17 IMG_0840 (18)Wir liefen eine Runde durch das reizvolle Örtchen, kaum ein Mensch auf der Straße und erkundeten, wo die nächste Boulangerie ist, damit wir am nächsten Morgen ein Baguette kaufen können. Weit und breit nichts zu sehen, da finden wir eine Bäuerin, die auf dem Feld vor ihrem Haus arbeitet und sprechen sie an. Sie zögert einen Moment, dann wirft sie ihren Rechen hin und sagt, dass sie mit uns kommt, um es uns zu zeigen. Ich erkläre ihr, dass wir Deutsche sind und habe mich entschuldigt, dass wir nicht so gut französisch sprechen, da strahlt sie uns an und sagt: „pour moi c’est égal, Alemagne, Francais ou autres, pur moi nous sommes tous gens!!“ (Für mich ist es egal ob Deutsche, Franzosen oder andere, für mich sind wir alle Menschen!!) Wie schön und einfach sie das gesagt hat.
Am nächsten Morgen hingen die Wolken tief und es regnete sogar ab und zu. Nur zur Erinnerung: wir befinden uns gerade auf der französischen Seite. Wir schlängelten uns zum Pass ‚Puerte de Larrau‘ (1573m) hoch, mussten durch einen Tunnel durch und … trauten unseren Augen kaum: hier war der Pass, die spanische Grenze, und … die Sonne! Strahlend blauer Himmel in Spanien, wir konnten es kaum glauben. Und noch obendrauf hatten wir das gleiche Phänomen wie am Tafelberg in Südafrika. Die Wolken rollten sich über das Gebirge und lösten sich sofort wieder auf. Es sieht aus, als käme eine unendliche Wolkenwalze über den Berg. Es gibt Naturschauspiele … unglaublich schön.
01..Zum Col du Soulor 1474 Meter IMG_0812 (2) 02..Auf dem Col dÀubisque 1709 Meter IMG_0834 (12)01...Auf dem Puerto de Larau 1573 Meter IMG_0852 (11) 02a...Unterwegs nach Pamplona IMG_0882 (3)Diese Gebirgsgegenden und –dörfchen sind sowas von reizvoll und Ruhe ausstrahlend, wir müssen es uns immer wieder gegenseitig versichern. Beschreiben können wir das gar nicht so richtig, wir versuchen es ja immer wieder mit Fotos, aber selbst das ist nur die Hälfte der Schönheit.

02...Ezca`roz IMG_0873 (1)Auch die dort fast frei laufenden Kühe, Pferde und Schafherden, die uns immer wieder begegnen, wir kommen uns vor, wie in einer anderen Welt. Gut, wir sind in einer anderen Welt.
01...Auf dem Puerto de Larau 1573 Meter IMG_0852 (4) 02..Auf dem Col dÀubisque 1709 Meter IMG_0834 (3) 02..Auf dem Col dÀubisque 1709 Meter IMG_0834 (17)Natürlich hat sich wiederum ein ‚für-unseren-Enkelsohn-Foto‘ ergeben. Josa, sind die nicht süß? Und siehst du die große Glocke um ihren Hals?
02..Auf dem Col dÀubisque 1709 Meter IMG_0834 (8)Schon bald kommen wir in der Nähe von Pamplona auf einem Campingplatz an. Die Dame an der Rezeption erzählt sofort begeistert vom Fiesta ‚San Femin‘, es sei heute der letzte Tag und es wird auf allen Straßen gefeiert! Da müsst ihr hin! Wir hatten schon davon gelesen, da findet auch ‚Encierros‘, der berühmte Lauf mit den Stieren statt. Eine 825m lange Strecke, durch Pamplonas Straßen. Dieser ist allerdings sehr früh am Morgen, sodass wir davon nichts mehr mitbekommen werden. Aber das ist vielleicht auch sicherer so.
Jedenfalls holen wir sofort den Roller aus seiner „Garage“ und schon sind wir wieder unterwegs: auf geht’s nach Pamplona! Fiesta! Fiesta!
03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (75)03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (31)Was uns begeistert ist, dass sich alle Menschen zu diesem Fest in weiß kleiden und ein rotes Halstuch, manche auch eine rote Schärpe um die Hüften tragen. Vom kleinsten Kind bis zum ältesten Familienmitglied – einfach alle! Es sieht unglaublich schön aus. Also kaufen wir uns zuallererst mal ein rotes Halstuch an einem der vielen Stände.

03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (52)So, jetzt passen wir hier besser dazu. Und dann ziehen wir los, genießen die Menschen, die Musik und die Stadt.
03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (5) 03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (10) 03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (14) 03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (15)03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (39)Nachdem der Umzug an uns vorbei gezogen war, laufen wir noch durch die Straßen und kommen in ein altes Studentenviertel. Auch hier ist einiges los. Wir finden eine kleine Kneipe und bestellen leckere „Calamares con pimientos …„ im Stehen. Der Wirt war gut drauf (kein Wunder, nach einer Woche feiern und Alkohol) und hat uns gleich noch eine Portion spanisches Nationalgericht, Kartoffeln mit Knoblauchsoße, dazu spendiert. Wir hatten echt Spaß – und die Menschen um uns herum auch!

03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (57) 03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (69)Anschließend drehten wir noch eine runde um die Kathedrale und dann hatten wir genug und rollerten wieder zurück. Es war ein tolles Erlebnis!
03...Pamplona, San Fermin Fest 14.07.17 IMG_0964 (61)Am nächsten Tag, es war nun Samstag, fuhren wir nochmals in die Stadt, um unsere „normale“ Besichtigungstour zu machen. Es war so lustig. Kein Mensch auf der Straße, fast alle Läden geschlossen, wie eine Geisterstadt. Die paar Leute, die noch unterwegs waren, waren Touristen wie wir. Erst gegen Abend kam wieder ein wenig Leben in die Stadt.

04...15.07.17 Pamplona (60) 04...15.07.17 Pamplona (59) 04...15.07.17 Pamplona (55)04...15.07.17 Pamplona (73) 04...15.07.17 Pamplona (78) 04...15.07.17 Pamplona (91) 04...15.07.17 Pamplona (96)Das war wieder viel auf einmal, gell? Aber ist das nicht toll? Wir freuen uns an jedem Tag, an jeder Stelle dieser Reise – und starten morgen nach Bilbao. Wir sind gespannt, wie uns die Stadt gefällt. Vor vielen Jahren, wahrscheinlich mindestens vor zwanzig Jahren, sind wir mal durchgefahren. Damals noch mit unserem alten Postbus, kennt den noch jemand von euch? Er ist maximal 70km/h gefahren und Alexander (unser Sohn) musste auf einem Gestell auf dem Lenkrad schlafen, aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt reisen wir ja komfortabel!
Herzliche Grüße von euren Weltenbummlern
Barbara & Paul

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2 Antworten zu Schon wieder 3 Pässe, Pamplona und die Fiesta San Fermin

  1. Gabriele Fuchs sagt:

    Ich tausch dann mal ein p für ein b *g* und bin froh, dass ihr von jeglicher Hatz verschont wurdet. Spanien meint es ja recht gut mit euch nun Rotbetuchten, bin gespannt wie es in Bilbao heutzutage ausschaut, da sich der gelbe Schleier verzogen hat, der früher über der Stadt lag. Wir waren 1975 dort an einem Sonntag als wir so alleine umherstreiften wie ihr in Pamplona, hinterher stellte sich heraus, dass ein Stierkampf stattfand – algo muy importante!
    Saludos y recuerdos de mi parte…..Gabriela

    • Lumulu sagt:

      Herzlichen Dank für den Tausch!!!! Gerne sofort angenommen! ?
      Ja, Bilbao hat sich ganz schön gemausert – wir waren wirklich überrascht. Du wirst ja sehen …
      Lieben Gruß, Barbara

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