Von Cuzco aus flogen wir nach Lima und nach einem unerwartet südamerikanischen, völlig chaotischen Check-In weiter nach Costa Rica (leider nur in die Boarding-Zone) und dann weiter nach Guatemala-City. Natürlich kamen wir im Dunkeln an, das war genau das, was wir dort nicht wollten, aber mit Hilfe eines freundlichen Menschen wurden wir nach dessen Telefonat mit unserem „Hotel-Manager“ sogar kostenlos in unser lustiges Billig-Hotel, welches wir übers Internet gebucht haben, abgeholt!
Dort allerdings hatten wir zwar ein stilistisch interessantes Zimmer, allerdings war es so klein, dass fast unsere Koffer nicht reinpassten und es hatte leider auch kein Fenster…
Als wir am Morgen Frühstück bestellten, wurde dies auf unsere Anfrage hin erst eingekauft, war aber immerhin im Preis inklusive und der betrug 11 Dollar pro Nacht. Ein echtes Schnäppchen 😉
Die Warnung, keinesfalls in die Stadt von Guatemala City zu fahren befolgten wir nur bedingt. Zumindest den historischen Teil müssen wir uns anschauen. Wir bestellten ein Taxi und ließen uns am Hauptplatz absetzen – und waren überrascht, wie schön dieser Stadtteil doch ist. Die Gebäude und die Kirche sind natürlich nicht restauriert, aber dennoch interessant und man kann erahnen, wie es hier in besseren Zeiten aussah.
Auch eine Fußgängerzone gibt es, in der viele Geschäfte und Restaurants zu finden sind. Nachdem wir eine Weile durch diesen Teil der Stadt gebummelt waren suchten wir uns ein Restaurant aus und genossen das Essen und die Atmosphäre.
Am nächsten Morgen übernahmen wir unseren Leihwagen und machten uns – ohne Navi – auf den Weg nach Quetzaltenango, der zweitgrößte Stadt Guatemalas, in deren Nähe (Salcajà) das Kinderdorf der Stiftung Rudolf Walther liegt, in dem wir unser Patenkind Andrès besuchen wollen.
Nach dem bereits in Deutschland vorhandenen netten Kontakt mit Tine, der Kinderdorf-Sekretärin und Julia, der Kinderdorf-Praktikantin, klappte alles erwartungsgemäß reibungslos.
Tine hatte für Sonntag einen Ausflug mit Haus Nr. 11, in dem Andrès mit seinem Bruder, seinen Hausgeschwistern und Mama Albertina wohnt, organisiert und wir finanzierten ihn. Morgens um 6.30h wurden wir von ihnen mit einem (aus Peru ja schon gewohnt klapprigen) Kleinbus abgeholt, mit dem wir drei Stunden lang zum Meer „gerüttelt und beschallt“ wurden, und beim Tanken wurden wir gut bewacht.
Die Kinder beobachteten uns interessiert, aber sehr zurückhaltend. Der Bann brach erst am Ziel dieser kleinen Reise. Nachdem wir durch eine Gegend fuhren, die eigentlich nicht vermuten ließ, dass hier bald ein kleines, idyllisches Hotel mit Restaurant und Hängematten erscheint, wurden wir eines besseren belehrt. Wie eine Fata Morgana tauchte es auf und wir konnten endlich frühstücken.
Da es schon sehr heiß hier unten am Meer war, war klar: jetzt geht’s ins Wasser. Wir griffen uns jeder ein paar Kinder und mussten, um ans Meer in die Wellen zu kommen, noch einen überraschend strömungsreichen Fluss durchqueren. Dann tobten wir begeistert in den Wellen. Die Kinder strahlten – und wir auch.
Als wir später nach dem Mittagessen in den Hängematten unter dem Strohdach lagen dachte ich zufrieden, dass dieser Tag zu einem ganz besonderen Erlebnis für Andrès wurde, aber eben auch für die anderen Kinder – und ganz besonders für uns.