Der Vilcabamba-Trek Teil 1

Am Morgen in der Lobby gab es ja noch, wie schon beschrieben, die kleine Einweisung in den geplanten Vilcabamba-Trek, zu der sogar der Agenturchef persönlich kam.

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Nach der Fahrt durchs heilige Tal und einer weiteren Passüberquerung in Huancacalle angekommen, fanden wir im Garten einer kleinen Lodge-Anlage Platz für unsere Zelte.

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Als Aufwärmtraining besuchen wir eine nahe gelegene Inka-Stätte.  Da dieser Ort so schwer zu erreichen ist, finden wir keinen Menschen vor und so genießen wir die Einsamkeit dieser  heiligen Stätte und nehmen uns bei strahlender Sonne viel Zeit dabei.

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Beim Abendessen erfahren wir, dass wir hier nur bis 20.00h auf die Straße dürfen. Das Gesetz ist noch aus der Zeit, als die Rebellen sich im umliegenden Dschungel versteckten und aus Sicherheitsgründen die Bevölkerung im Dunkeln nicht mehr rausdurfte und die Häuser verschließen musste.

Wecken 5.30h! Gepäck zusammenpacken, Frühstück und um 7.00h kommen wir los. Vor uns liegt ein echter Inka-Weg!

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Wir dürfen uns rühmen, auf einem – nicht so bekannten – Originalweg zu laufen. Im Gegensatz zum letzten Teilstück des zum Machu Picchu führenden Inka-Trails, das ja von den Inkas beim Verlassen der Anlage total zerstört wurde, damit niemand dahin findet. Was ihnen ja auch gelang – wenn man bedenkt, dass sie erst 1911 von Hiran Bingham entdeckt wurde. Anschließend wurde dieser Teil dann rekonstruiert.

Dieser erste von drei Trekking-Tagen hatte es in sich. Bis zum Mittagessen gegen 12.00h galt es 1.100 Höhenmeter zu bewältigen. Langsam aber stetig führt dieser Weg bergauf. Da der nächste Tag als noch beschwerlicher beschrieben war, weil drei Pässe zu überwinden sind, hatten wir leichte Bedenken. Beruhigend war, dass wir ja noch ein Ersatzpferd dabei hatten und so nutzten wir dieses nach ca. zwei Stunden für unser Tages-Gepäck. Ab diesem Zeitpunkt wurde es immer hinter uns her geführt und nach ca. 4 Stunden auf einer weniger steilen Strecke, entschied ich mich, ein Stück zu reiten. Das Tempo der Gruppe war recht hoch und ich fürchtete, am nächsten Tag nicht mehr mithalten zu können. Paul lief tapfer durch!

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Ich gebe allerdings zu, es hat auch mächtig Spaß gemacht, in dieser wilden Landschaft hoch zu Ross, und nach kurzer Zeit lernte ich auch, mein Pferd zu lenken, damit es nicht von dem schmalen Pfad abkommt. Hinter mir blieb immer die begleitende Frau mit ihrem kleinen Sohn. Sie ritt hinter mir, er sprang hin und her und leitete das mit Gepäck beladene Pferd. Mir hat das Reiten viel Kraft gespart und keine Viertelstunde später waren wir – fast tat es mir leid – schon am Mittagsplatz. Unsere Begleitmannschaft war noch kräftig am Vorbereiten und Kochen, wir waren viel zu schnell da. Na, da hätte ich auch laufen können – dennoch möchte ich dieses Reit-Erlebnis nicht missen.

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Am Abend kamen wir auch zeitiger als gedacht am Übernachtungsplatz an, die Zelte standen fast, aber es war wieder mal eisig kalt. Eine der kältesten Nächte der Tour erwartete uns.

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Der Wind wehte, aber Hans hatte eine gute Idee: hier können wir ein Lagerfeuer machen – und schon wurde von einigen kräftig Holz gesucht und zerkleinert und nach dem Abendessen standen wir genussvoll um das wärmende Feuer herum. Mal von vorne, mal von hinten… und dann schnell mit einer heißen Wasserflasche an den Füßen in den Schlafsack!

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Tag zwei der Tour, bei der wir drei Pässe zwischen 4200 und 4500m zu überqueren hatten, fing sehr kalt an, der Tee am Morgen ans Zelt tat gut und wärmte ein wenig von innen, aber schnell setzte sich Gott sei Dank die Sonne durch. Den ersten Pass, ein Anstieg von ca. 600 ziemlich steilen Höhenmetern, schaffen wir prima. Dann ging es auf und ab über die nächsten beiden Pässe, als uns unser Team endlich zum Mittagessen erwartete.

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Bis dahin ging alles prima. Plötzlich aber zog sich während des Essens der Himmel zu, es fing leicht an zu hageln und dann auch zu regnen. Das war genau das, was wir uns nicht wünschten, denn ab jetzt führte uns der Weg 1.300 Höhenmeter bergab. Der Weg entsprach eher einem kleinen Bachlauf, als einem Wanderweg, denn er wird hauptsächlich von den Einheimischen als Transportweg genutzt. Das heißt, voll beladene Pferde oder Mulis wühlen trampelnd die Erde tief auf. Und dann die Nässe! Wir liefen auf diesen teilweise recht steilen Pfaden meist knöcheltief im Schlamm. Wenn möglich wichen wir auf eine völlig durchnässte Wiese aus, aber der letzte Abschnitt ging nur noch schlammig bergab.

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Für die meisten von uns war es irgendwie dann doch einfach ein Spaß. Man musste natürlich höllisch aufpassen, nicht auszurutschen und die Vorstellung in diesem Matsch zu landen hat die Konzentration immens erhöht. In der Ferne grollte der Donner und so wurde dieser Abstieg zu einem kleinen Abenteuer, der ganz zum Schluß noch mit einem Bilderbuch-Regenbogen belohnt wurde.

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Erschöpft und froh kamen wir dann endlich an unserem Zeltlager an. Durch die Nässe war es ziemlich ungemütlich, die Sachen, die wir zum Trocknen aufhängten, waren am Abend nasser als vorher, die Luftfeuchte in diesem nun tropischen Abschnitt zeigt uns unsere Grenzen.

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Und wir freuten uns schon sehr auf den letzten Tag, der uns durch den Dschungel führen sollte.

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