Liebe Blogfreunde,
heute gibts Fotos von der spanischen Treppe. Jeder kennt sie. Und da sie einer der beliebtesten Treffpunkte ist in Rom, müssen wir natürlich auch dort sein. 132 Stufen führen hoch zur Kirche Santa Trinità dei Monti. Von hier oben eröffnet sich wiederum ein herrliches Stadtpanorama. In der Ferne sehen wir die Kuppel des Petersdoms.
Durch einen angelegten Park laufen wir wieder hinunter in die brodelnde Stadt zum Piazza del Popolo, auf dem sich noch Reste der Stadtmauern finden, die Kaiser Aurelian errichten ließ. Wir kennen die Geschichte des Kaisers nicht, aber der Platz hat eine außergewöhnliche Atmosphäre, er sollte mit seiner Porta del Popolo, die unter anderem von Michelangelo gestaltet wurde, für Besucher als Zugang von Norden dienen. Sicher sollte der Besucher sogleich von der Monumentalität beeindruckt sein. Leider war dieses Eingangstor aufgrund einer militärischen Ausstellung nicht fotogen.
Was wir noch nie gesehen haben sind die zwei gegenüber dem Tor liegenden barocken Zwillings-kirchen Santa Maria in Montesanto und Santa Maria dei Miracoli. Absolut identisch, Zwillinge halt.
Und genau dort beginnt die Via der Corso, eine rege Einkaufsstraße, in der übrigens Goethe 1786 (wer von euch die Überschriften gelesen hat wusste diese Jahreszahl schon ;)) eineinhalb Jahre lang gewohnt hat.
Wir sind nun direkt zum Forum Romanum gerollert, machten einen Spaziergang zum Kolosseum und spürten die Historie pur. Unser erschöpfter Geist erfreut sich heute nur noch an der Gebäude-Optik, denn es passt einfach nichts geschichtliches mehr in unser Hirn. Darum auch für euch diese Eindrücke ganz einfach pur zum genießen:
Zum Abschluss an Tag 4 in Rom haben wir Tickets für eine Führung durch die Vatikan-Museen, die sixtinische Kapelle und einen Besuch im Dom. Schon auf dem Weg hinein (morgens früh 8:30h mit unserem Reiseführer) sind wir sprachlos ob der tausenden von Menschen, die hier unterwegs sind. Unser Führer sprach von ca. 20.000 Menschen an diesem Tag, es gäbe aber Tage, da kommen an die 40.000 Menschen. Nachdem wir die beeindruckende Skulptur von Arnoldo Pomodoro bewundert haben, schieben wir uns durch die Museen, die mächtig beeindruckend sind, aber leider kann man nicht da stehen bleiben wo man möchte oder wird gezwungen da stehen zu bleiben, wo man nicht möchte. Die Lautstärke ist enorm und die Kopfhörer halten manchmal dem Frequenzbereich nicht stand, da die Gruppe zu weit auseinander gezogen wird. Quintessenz: wir bereuen den Besuch nicht, absolut sehenswert, hochinteressant, aber gehörig anstrengend.
Sehr gerne wären wir auch – wie damals 2007 – auf das Dach des Petersdoms, ein echtes Erlebnis, aber die Schlange an der Treppe hätte uns mindestens zwei Stunden Wartezeit beschert. Wir verzichteten. Hier ein paar Impressionen von den Kunstwerken der Museen im Vatikan und dem Dom.
In der sixtinische Kappelle gilt nicht nur Schweige g e bot sondern auch Foto v e r bot. So ist nichts davon dokumentiert, Paul hat extrem gelitten, wie ihr euch vorstellen könnt. Kein einziges Foto! Aber, Spaß beiseite, in diesen Räumen gestanden zu haben wo der neue Papst nach langen Verhandlungen von den Kardinälen gewählt wird, ist schon ganz Besonders. Wir fragten nach dem Ofen, aus dem der jeweilige Rauch aufsteigt und erfuhren, dass er nur für die Wahlen aufgebaut und der Schornstein montiert wird.
Und zum Abschluss unserer Romreise noch eine kleine Geschichte:
Ist nach Auszählung der Stimmzettel kein neuer Papst gewählt, werden diese Stimmzettel mit einem entsprechenden Mittel in den Ofen gegeben, sodass schwarzer Rauch aufsteigt. Sobald die Mehrheiten stimmen und ein Paps gewählt ist, werden die Stimmzettel mit einem anderen Mittel verbrannt und der berühmte weiße Rauch steigt auf.
Unser Führer erzählte, dass er zum Zeitpunkt der letzten Papstwahl gerade in der U-Bahn war, als einige der Fahrgäste das Ergebnis übers Handy erfuhren und alle begannen sofort nach Halt der Bahn so schnell wie möglich auf den Petersplatz zu rennen, um rechtzeitig dort zu sein, wenn der neue Papst sich zeigt. Er erzählte von lustigen Szenen, in denen z.B. Ordensschwestern ihre Röcke hoben und los spurteten und von allen Seiten die Menschen angerannt kamen. Man kann es sich bildlich gut vorstellen.
Wir machten uns nach diesem Erlebnis auf den Rückweg zum Campingplatz, um die üblichen Vorbereitungen zur Weiterfahrt zu treffen. Entsorgen, Wasser auffüllen, Roller einräumen und alles niet- und nagelfest für die Fahrt vorzubereiten. Denn schon am nächsten Tag fahren wir über 500km quer durchs Land nach Brindisi, wo wir um 22:00h mit der Nachtfähre nach Igoumenitsa/Griechenland übersetzen. Mit Schlafkabine. Wir sind gespannt, noch nie haben wir auf einem Schiff übernachtet, zumindest nicht in einer Kabine.
So grüßen wir euch mit einem fröhlich italienischen Ciao und begrüßen euch beim nächsten Mal mit einem hoffentlich ebenso fröhlichen griechischen Kalimera!
Eure Weltenbummler Barbara & Paul