Hallo ihr Lieben,
na, seid ihr alle noch dabei? Na, klar! Ihr werdet euch doch u.a. Split und Ljubljana nicht entgehen lassen. Durchhalten ist angesagt. 😉
Nach unserem Besuch in Mostar haben wir uns an die Küste begeben um ein weiteres Teilstück der malerischsten, zauberhaftesten Küstenstraßen der Welt zu fahren, die ‚Jadranska Magistrala‘. Sie ist meist sehr kurvenreich, mit häufig steil abfallenden Hängen, die teilweise noch nicht mal mit Leitplanken oder Seitenbegrenzungen versehen sind. Sie erschließt die zerklüftete, buchtenreiche Ostküste der Adria und ist „Sinnbild für den mediterranen Lebenswandel und dem Gefühl unendlicher Freiheit“, wie wir gelesen haben und nur bestätigen können. Sie ist noch viel länger, denn sie führt von Triest über Slowenien bis ins montenegrinische Gebiet hinein, über 1000km weit. Die traumhaften Ausblicke auf Inselgruppen, romantische Häfen und kleine Städtchen in idyllischen Buchten, die sich aufgrund der Enge und Steilheit der Felsen und in Ermangelung von Parkplätzen auf unserer Seite nur in unseren Herzen, nicht in Fotos festhalten ließen, sind sensationell. Was die Gefährlichkeit betrifft sind wir Schlimmeres gewohnt, denn die Straße ist in hervorragendem Zustand und mit jedwedem Fahrzeug befahrbar.
Was soll ich sagen, die drei Tage Strand und Sonne in dem Küsten-Idyll Podgora haben uns samt Gebirgskulisse richtig gut getan. Ein wenig Wohnmobil aufräumen, säubern und natürlich im kristallklaren Meer schwimmen. Wir haben uns extra noch Taucherbrillen gekauft, um mal zu sehen, was da so unter uns los ist und was denkt ihr haben wir gesehen? Unglaublich: Fische, Fische und Fische ! 😉
Am letzten Abend sind wir mit dem Fahrrad (auf der Suche nach einem Restaurant in dem man Muscheln essen kann) an der Strandpromenade entlang gefahren. Tatsächlich sind wir am Hafen fündig geworden und hatten auch noch viel Spaß mit einen total lustigen Kellner. Als das Essen kam, haben wir gestaunt. Er sagte pro Portion sei es 1kg Muscheln, das haben wir ihm erst nicht geglaubt. Wow, das sind Portionen. Na dann mal los.
Paul hat seine Schalen, eigentlich einfach nur um Platz zu sparen, so künstlerisch drapiert, dass die Kellner im vorbei gehen immer wieder Bemerkungen machten. Von wegen „you‘re an artist“ und so. Zum Schluss hat unser Kellner noch gebeten, ob er es fotografieren darf. Da dachten wir, das ist vielleicht auch was für euch.
Nach diesen sonnigen Tagen fuhren wir nach Split, das nicht nur eine sehr besondere Altstadt, sondern noch sehr viel mehr zu bieten hat. Für uns aber sollte es nur ein kurzer Stopp auf dem Weg nach Slowenien sein, der aufgrund unseres ersten längeren Staus noch kürzer wurde als gedacht.
Der Besuch der Stadt hat sich dennoch gelohnt, auch wenn wir einige Stunden durch den Stau und dann noch durch die Parkplatzsuche verloren haben, die sich allerdings aufgrund Pauls mutigem Einparken auf einem (gebührenfreien!) PKW-Parkplatz doch noch positiv entschied.
Das Prägnanteste ist sicher der 300n.Chr. vom römischen Kaiser Diokletian errichtete riesige Diokletianspalast. Unter dem Einfluß von Byzanz und Venedig entwickelte sich später über und zwischen den römischen Bauten die heutige Altstadt. Und genau diese Mischung macht den Charme der Stadt aus, die einen mit dem landesüblichen hellen Stein im Licht der Sonne blendet.
Alleine der Eingang in die alten Gemäuer über die Porta Aenea, das Seetor, in die Gewölbe des Diokletianspalastes, in dem touristische Waren feilgeboten werden! Und wenn man die Treppen wieder hinaufsteigt lässt einem der erste Blick auf den Peristyl, den Haupthof der Palastanlage, fast den Atem stocken. Alte Säulengänge, mittelalterliche Gebäude und ein Café, das seine Köstlichkeiten auf den Treppen der Anlage serviert. Na, an diesem Ort mussten wir unbedingt einen Cappuccino trinken.
Außerhalb der Mauern steht die fast 8m hohe Bronzestatue des Bischofs Gregor von Nin (Grgur Ninski), der ein großer Förderer der altslawischen Sprache und ein Unterstützer des Gottesdienstes in slawischer Sprache. Er regierte von 900 bis 925n.Chr..
Da es schon nach 16:00h war entschieden wir ein Stück Autobahn zu fahren, um den von uns angepeilten Platz am Meer in Tribanj, wo wir nochmal zwei Tage Pause machen wollen, noch bei Helligkeit erreichen zu können.
Wir haben Glück und können uns trotz später Ankunft und geschlossener Rezeption bereits auf den Campingplatz stellen. Und wir bekommen sogar von der freundlichen Chefin am nächsten Tag noch einen Platz direkt am Meer. Wunderschön! Leider konnten wir nur wenig draußen sitzen, da just an diesem Tag die Bora, ein Fallwind, der, wie man an den Bäumen unschwer erkennen kann, öfter vorkommt, zum Sturm mutierte. Aber der Ausblick!!!
Und damit Pauls „Länderkonto“ weiterhin aufgefüllt wird sitzen wir nach einem erfrischenden Bad im Meer gerade an der Streckenplanung für Slowenien. Wir haben vor, den Weg über Ljubljana, die Hauptstadt Sloweniens, und Maribor zu nehmen, um nach Österreich zu fahren, wo wir in der Steiermark liebe Verwandte besuchen wollen.
So langsam neigt sich die Reise dem Ende zu und wir haben fest vor, diese letzten Höhepunkte nochmal richtig zu genießen. Aber davon beim nächsten Mal!
Bis dahin grüßen euch herzlich und noch immer mit Freude am Reisen und Schreiben,
eure Weltenbummler Barbara & Paul