Ihr lieben Blogverfolger,
nach dem Bericht über unseren traumhaften Aufenthalt in Jaisalmer und bevor wir euch weiter mit den Bildern aus dem wunderschönen Jodhpur verzaubern, möchten wir euch einen ‚Statusbericht Corona-Krise‘ geben, da sich die Situation auch hier sehr zugespitzt hat.
Momentan ist ‚worst case‘. Wir sitzen in Delhi in einem Hotel fest, haben Ausgangssperre und der Flughafen wird am 22.03. bis vorläufig 28.03. geschlossen. Mit viel Glück bekommen wir eventuell noch einen Flug, unsere Betreuer hier und in Deutschland arbeiten daran. Ein deutsches Ehepaar, das mit uns hier gestrandet war, ist letzte Nacht ausgeflogen worden …
Für alle, die es nicht schon auf anderen Wegen erfahren haben, hier nochmal der komplette Krisenbericht:
Vor einigen Tagen wurden wir, wie schon kurz im vorvorigen Bericht erwähnt, unterwegs von der zuständigen Reisevertretung in Delhi angerufen und uns mitgeteilt, dass wir die Reise nicht mehr fortsetzen können und uns auf dem kürzesten Wege auf die Heimreise machen müssen. Unser Programm lief erstmal einen Tag weiter und dann bekamen wir genauere Informationen: es sind von unserem nächstgeplanten Halt in Udaipur für den nächsten Tag Flüge nach Delhi gebucht. In Delhi müssten wir dann gemeinsam mit dem Veranstalter versuchen, die ursprünglichen Lufthansa-Flüge umzubuchen.
Bei dem Versuch, in Udaipur für eine Übernachtung im Hotel einzuchecken, wurde dies mit der Begründung abgelehnt, seit 15:00h gibt es für alle Hotels ein Verbot zum Einchecken von Europäern und der Pflicht zum Corona-Test im Krankenhaus. Unser Guide hat uns daraufhin ins Krankenhaus gefahren, wo wir von Vermummten indischen Ärzten über unseren Gesundheitszustand befragt wurden (was seine Situationskomik aufwies, da ich aufgrund der Dicke des Atemschutzes und des indischen englisch so gut wie nichts verstand und wir uns mit Fragezeichen in den Augen gegenüberstanden. Irgendwie haben wir alles geschafft und ein Zertifikat erhalten, das wir von nun an mit uns führen müssten.
Daraufhin nahm unser Guide an, dass das Hotel uns aufnimmt, hat es aber nicht. Nach langen Telefonaten und Versuchen uns irgendwo unterzubringen hat sein Chef uns mit nach Hause genommen, was sich als wunderbare Idee erwies. Wir hatten neben einem noch wunderschönen Abend und Morgen (wovon ich zu gegebener Zeit noch erzähle) ein Bett und erholsamen Schlaf.
Unser Guide hat uns schon am Tag zuvor „angedroht“, mit uns das komplett geplante Programm in den wenigen erhaltenen Stunden durchzuziehen. Es war so rührend, er hat ständig telefoniert, alles organisiert, unser Fahrer war bemüht so schnell wie möglich durch den Verkehr zum nächsten Punkt zu düsen, was uns kurz den Blutdruck hochtrieb, aber es war wunderwunderschön!!
Am Mittag fuhren wir dann zum Flughafen Udaipur und der Trennungsschmerz war auf beiden Seiten groß. Eine gemeinsame Woche und die komplizierten Umstände für alle haben uns zusammen geschweißt. Es war ein kleiner Abschied.
In Delhi angekommen wurden wir erst eine Stunde später vom Flughafen abgeholt und mit einem weiteren deutschen Ehepaar direkt ins Büro des hiesigen Reiseveranstalters gebracht, wo sie uns empfahlen, uns unbedingt sofort in die Krisenliste des Auswärtigen Amtes einzutragen. So saßen wir vier Deutschen an den PCs und die drei Mitarbeiter halfen wo sie konnten, aber die wohl zu dieser Zeit stark frequentierte Seite brachte das System immer wieder zum zusammen brechen und so saßen wir über Stunden in dem maximal 5qm großen Büro. Wir schrieben und schrieben, riefen alles von neuem auf, bis es endlich fast geschafft war. Den noch erforderlichen Rückhol-Eintrag für die Fluggesellschaften konnten wir noch im Hotel im Büro des Hotelmanagers erledigen. Alle waren total hilfsbereit, denn natürlich weiß niemand genau, wie es weitergeht. Wie überall auf der Welt ist es für alle das erste Mal.
Nach einem Gespräch mit unserem Reiseveranstalter DIAMIR in Deutschland, denen wir ein großes Kompliment für ihre unermüdliche Unterstützung machen möchten, wurde uns klar gemacht, dass sich die Situation inzwischen nochmal zugespitzt hatte. Man sagte uns am Telefon, von ihrer Seite könne wirklich gar nichts mehr gemacht werden, es geht in der Tat nur noch über die Fluggesellschaft vor Ort und das Auswärtige Amt.
Froh waren wir, dass uns ein Hotel in Delhi aufgenommen hat und wir hier im ‚Home@F37‘ angenehme Verhältnisse und ein großes Zimmer in dem man sich gut aufhalten kann, vorgefunden haben. Dafür auch vielen, vielen Dank an das hiesige Büro. Nun hoffen wir, dass das Hotel nicht irgendwann schließen muss und wir wieder nicht wissen wohin.
Hier in Delhi konnten wir noch einen Tag raus, aber auch hier sind bereits Stück für Stück alle Schulen, Universitäten und jetzt auch alle Sehenswürdigkeiten, sogar der hiesige Park geschlossen worden. Ab heute herrscht Ausgangssperre.
Wir sind gespannt, ja, auch etwas angespannt, wie es wohl weitergeht. Wir wissen, dass andere Länder bevorzugt mit Rückholaktionen behandelt werden müssen und haben großes Verständnis dafür, hoffen dennoch, dass es nicht zu lange dauert. Prinzipiell sind wir hier aufgrund der noch wenigen Corona-Fälle momentan sicherer vor einer Ansteckung als in Deutschland. Da wir aber auf unserer Reise eng mit den Lebensverhältnissen der Bewohner konfrontiert waren, vermuten wir in Kürze Schlimmes für das Land. Und in einem solchen Fall hier festzusitzen, eventuell sogar noch zu erkranken und ins Krankenhaus zu müssen wäre ganz sicher fatal. Aus diesem Grund hoffen wir sehr auf einen Rückflug nach Deutschland.
Drückt uns die Daumen, viele von euch haben uns schon geschrieben und wir sind sehr dankbar dafür! Es hilft sehr in einer solchen Situation, soviel Unterstützung zu erfahren und wir hoffen darauf, dass uns zumindest das Internet erhalten bleibt.
Nun grüßen euch, mal aus einer ernsteren Stimmung heraus,
eure Weltenbummler Barbara & Paul
Kommt gut wieder heim!
We cross our fingers – und hoffen dass es und unser Daumen halten hilft. Unser Bayern Söder hat soeben ein Ausgangsbeschränkung für Bayern erlassen, vorläufig bis 3. April.
Man darf nur noch zum Arzt, zum Einkaufen und zur Arbeit – sofern der Betrieb noch weitergeht.
Kommt bald und gut heim !
Anneliese und Hans
Hallo Ihr Weltenbummler,
das liest sich ja teilweise sehr besorgniserregend. In Deutschland rechnen wir ab nächster/ übernächster Woche mit Ausgangssperre. Es gibt leider zu viele Idioten, die den Ernst der Lage nicht kapieren. Wir befinden uns in einem Krieg gegen einen Unbekannten Gegner und der ist nur mit Disziplin zu besiegen. Ist es denn so schwer mal eine Weile auf soziale Kontakte zu verzichten, große Gruppen erst gar nicht Bilden usw.??
Wünschen euch auf jeden Fall viel Kraft, dass ihr bald nach Hause fliegen dürft.
LG.
Peter und Rosi
Dass ihr in all den unangenehmen Umständen noch so erfreuliche Begegnungen hattet, das hilft über den Unmut hinweg. Nun hoffe auch ich ganz stark, dass eurer Heimreise nicht noch mehr Hindernisse entgegenstehen und ihr gesund und erlebnisreich wieder zuhause ankommt. Hier mussten alle Urlauber MV verlassen, meine Kurse finden nur noch via E-mail statt, aber im Netz findet sich genug Material um auch durch Beschränkungen keine Langeweile aufkommen zu lassen, Reiseberichte lesen z. B. 😉
Alles Gute für euren Heimweg!
Gabriela
Hai Barbara und Paul,
na alla endlich mal eine gute Nachricht, geht doch!
In Doha gibt es gute, gebratene Mandeln und vor allen Dingen genügend Klopapier!!
Alle rätseln wegen dem hohen Toilettenpapier Verbrauch hier, dabei ist es ganz einfach:
10 Blatt links, 10 Blatt rechts, 10 Blatt Süd und 10 Blatt Nord – die ganz vorsichtigen nehmen auch noch NO, SO, SW und NW dazu, geht auch noch mit NNW, SSW usw.
Damit hast du einen deutlich sichtbaren Sicherheitsabstand erzeugt und für die
AfD´ler nimmst du die braune Seite nach oben, damit sie sehen welche braune Schei…. sie von sich geben, allein nur wenn sie nur den Mund aufmachen!
Bis Sonntag hier wieder in Brühl
JFK, dein alter Buh von der Gass bzw. aus Neckarah
Hallo Ihr Lieben,
jetzt möchten wir uns doch noch schnell auf diesem Weg bei euch melden. Wir hatten ja ständig Kontakt und wissen, daß ihr auf dem Rückflug in die Heimat seid. Das Daumendrücken hat geholfen. Passt gut auf euch auf und bleibt gesund!
Viele liebe Grüße
Karola und Arno
Liebe Barbara, lieber Paul,
wir sind ganz fest – in Gedanken – bei euch und hoffen auf ein rasches, gutes Ende der anders gedachten Reise. Auch hier herrscht so langsam eine Stimmung, die von zunächster Sorglosigkeit in leichte Panik umschlägt, Gott sei Dank nicht bei allen.
Habt Geduld, Mut und verliert nicht die Hoffnung: Wird schon werden.
Brühl wartet auf euch!
Liebe Grüße von Aniela und Horst
Liebe Aniela, lieber Horst,
danke für eure aufmunternden Worte, sie haben geholfen, denn wir sind wieder gut in Brühl angekommen. Seid herzliche gegrüßt in diesen irrealen Zeiten und auf ein hoffentlich baldiges WiederSEHEN!
Barbara & Paul