Wir grüßen mit ersten Eindrücken aus St. Petersburg

St. Petersburg hat uns nicht enttäuscht! Es ist die große  Zaren-Stadt , von der man so oft hört – und nun sind wir hier und laufen durch diese geschichtsträchtigen Straßen, an diesen herrschaftlichen  Gebäuden vorbei, die in allen möglichen Facetten und Farben in der Sonne strahlen. Schon auf dem Weg ins Hotel haben wir die weitläufigen, großzügigen Straßen bewundert und unser Taxifahrer bemerkte beiläufig, dass in Petersburg jedes Haus anders aussieht. Er hatte recht!

Am ersten Tag haben wir das Zentrum ein wenig zu Fuß erkundet, am nächsten Tag war eine Stadtführung  geplant. Na, das war echt der Hammer! Wir hatten unsere ganz persönliche Stadtführerin mit unserem ganz persönlichen Fahrer, der uns überall hingebracht und wieder abgeholt hat. Mit unserer  Betreuerin hatten wir nicht nur eine Frau, die die Stadt gut kennt, sondern sich auch kolossal mit den Geschichtsdaten und Kunst auskennt. So waren wir einen ganzen  Tag lang sozusagen im Intensiv-Kurs Petersburger Stadt- und Kunstgeschichte. Einmalig!!

Auf einer Stadtrundfahrt zeigten sie uns die Ausmaße St.  Petersburgs und seine Lage inmitten der Kanäle und am Fluss Neva, der eigentlich kein richtiger Fluss ist,  denn er verbindet einen großen See mit dem finnischen Meerbusen. Die Stadt besitzt heute ca. 800 Brücken  und besteht aus 42 Inseln. Ihr könnt euch die Atmosphäre vorstellen. Früher gab es übrigens mindestens doppelt so viele Kanäle, und da Peter der Große nicht wollte, dass noch mehr Brücken gebaut werden, schenkte er jedem Bewohner der Stadt ein Boot und errichtete vor jeder Kirche oder Kathedrale einen Anlegesteg.

Ein erster intensiverer Besichtigungspunkt war die Peter-und-Paul-Festung, mit deren Bau die Gründung und Planung der Stadt begann. Mit Geschichtsdaten wollen wir hier nicht langweilen, vielmehr möchte ich euch eine kleine amüsante Geschichte erzählen. Ein heftiger Sturm hat damals innerhalb der Festung den auf der Spitze des Kirchturmes  befestigten Engel heruntergeweht. Peter der Große suchte nach einer kostengünstigen Lösung, ihn wieder drauf zu bekommen. Er startete einen Wettbewerb: derjenige, der es schafft, den Engel ohne Hilfsmittel wieder ganz oben auf die Kirchturmspitze zu setzen, bekommt, was immer er sich wünscht. Ein junger Mann schaffte es tatsächlich und wünschte sich, ein Leben lang in allen Wirtschaften so viel trinken zu dürfen, wie er mag. Peter der Große gewährte ihm diese Bitte, jedoch überlebte der Mann leider nicht lange, denn er erfror nach einem Alkoholrausch im tiefen Schnee mit nur 25 Jahren.

Nach all diesen Bildern, Erzählungen, Fakten und Geschichten, brauchten wir erst mal was zu essen. Auch hierfür war schon vorgesorgt, das kleine einfache, aber gute Menü  bereits bestellt. Es gab zwar nicht das in Deutschland bekannte Steak Stroganov, aber wir wissen jetzt, warum es so heißt: den Herrn Stroganov gab es wirklich und er verteilte irgendwann in frühen Jahren dünne Fleisch-Scheiben an Bedürftige – so entstand die Bezeichnung für das Steak. Wieder was dazu gelernt, ja, Reisen bildet!

Und so ging es gleich wieder weiter zum zweiten großen Besichtigungspunkt, der weltberühmten Eremitage (der Name kommt tatsächlich von Eremit und zwar deshalb, weil Katharina die Große, die sich selbst kunstbegeistert nannte, „ganz alleine mit der Kunst leben wollte“). Katharina die Große kam 1762 an die Macht, bereits 1764 tätigte sie, selbst Deutsche, die ersten bedeutenden Einkäufe von einem deutschen Händler. Und zwar 225 Werke europäischer Kunst, die als Beginn der Eremitage als Kunstmuseum gelten.

Unsere Eindrücke aus dem Inneren der Eremitage zeigen wir euch im nächsten Teil unseres Berichtes. Jetzt gehts erstmal ab ins Bett, denn morgen fahren wir schon wieder weiter. Und zwar mit dem Zug nach Moskau.

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3 Antworten zu Wir grüßen mit ersten Eindrücken aus St. Petersburg

  1. Karola und Arno sagt:

    wenn das keine Gedankenübertragung war – kaum hatten wir ins Gästebuch geschrieben, war auch schon der erste Reisebericht da! Interessant wie immer mit tollen Bildern. Wir freuen uns schon auf Moskau. Wie war die Zugfahrt? Hat alles reibungslos geklappt?
    Ganz liebe Grüße aus der tropisch heißen Pfalz
    Karola und Arno

  2. Elke&Andreas sagt:

    Hallo ihr Lieben,

    wie schön! Endlich ein Lebenszeichen von euch und dann… Wir mussten irgendwie schmunzeln. Ihr reist durch die ganze Welt (im wahrsten Sinne des Wortes) und habt überall Internet. Selbst bei den gaaanz hohen Bergen ;-). Kaum seid ihr bei Mütterchen Russland ist “konjez”.
    Wir drücken euch die Daumen, dass ihr gesund und munter seid und viel erlebt. Wir freuen uns schon auf die Reiseberichte!

    Liebe Grüße aus dem heißen Thüringen!
    Elke&Andreas

  3. Gabriele Bauer sagt:

    Hallo Barbara und Paul,
    leider bin ich erst heute dazu gekommen, mal zu schauen, was ihr zu meinen Lieblingsplätze in St. Petersburg schreibt. Wie ich lese, gefällt es Euch auch sehr gut.
    Ich wünsche Euch weiterhin erlebnisreiche Tage und eine schöne Zeit.
    Liebe Grüße aus Brühl
    von Gabi

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