THE WHALE – and the final Newzealand

Das Ende unserer Neuseelandreise ist nah – wir haben gerade das Gröbste gepackt (…“haben wir nur diese zwei Koffer für all das Gepäck??”…), Paul sortiert gerade die zwanzig Kilo Prospekte aus, denn wir haben eh Übergewicht (also wir zwar auch, aber ich meine unsere Koffer!), nun wird der letzte Bericht formuliert und die Bilder vorbereitet.
Vielleicht gibt es am Flughafen eine Möglichkeit, alles noch in unseren Blog einzustellen, sonst versuchen wir es eben auf Hawaii. Wir sind gespannt, ob wir dort auch so gute Internet-Verbindungen vorfinden. Morgen Früh starten wir dann nach Christchurch und kommen gegen Mittag dort an, um das Wohnmobil abzugeben und verbringen noch ein paar Stunden im Hotel. Abflug ist Samstag, der 05.03.2011, um 6.55h in Christchurch nach Auckland, von dort geht es 10.30h weiter nach Honolulu.

Aber natürlich haben wir vorher noch etwas zu berichten!
Auf der Rückfahrt hatten wir noch das Glück, Schaf-Farmer bei der Arbeit zu beobachten und ein paar Worte mit ihnen zu wechseln. Wie so häufig in dieser  Zeit, dreht sich auch hier das Thema um das Erdbeben, so berichteten sie, dass von ihrem kleinen Berg auf der Weide erschreckend viele Felsbrocken abgerissen und herabgefallen sind. Tiere wurden Gott sei Dank nicht verletzt.
Aber ich muss auch unbedingt noch etwas Interessantes über die Banks-Halbinsel anfügen. Nämlich, dass diese Halbinsel über Jahrmillionen in mehreren vulkanischen Laven aus mehreren Schloten an die Oberfläche drang. In unserem Reiseführer steht so treffend: ‘Bis auf gelegentliche Erdbeben, unter denen die Halbinsel und auch Christchurch leiden, ist der Vulkanismus zum Erliegen gekommen‘. Dem ist in diesen Tagen nichts hinzuzufügen außer, dass auch wir jede Nacht noch die Nachbeben gespürt haben und beim ersten Mal ganz schön erschrocken sind, als sich das Wohnmobil plötzlich in eigenartigem Rhythmus schüttelte .
Die kleine Stadt Akaroa, in der wir gewohnt und von der wir schon erzählt hatten, ist von auffallend französischem Flair. Von der französischen Flagge angefangen über französische Restaurants, sogar Baguette gibt es hier – jetzt wissen wir warum: Denn hier sind 1840 Franzosen (und ein paar Deutsche Familien) als erste Siedler Neuseelands angekommen. Gerade sechs Tage zuvor allerdings hatte das United Kingdom den Vertrag mit den Maori abgeschlossen, somit kamen die Franzosen etwas zu spät und verzichteten einige Jahre später auf ihre Ansprüche. Also wäre Neuseeland fast französisch geworden!
Dann kam der aufregende Teil des Tages – die Fahrt durch Christchurch. Wir entschlossen uns, die nächsten zwei Tage noch in den Norden nach Kaikoura zu fahren, um, als ‘Ersatz für die eingeplanten Tage Christchurch’, vielleicht unseren weiteren kleinen Traum (den neben den Delphinen und den Pinguinen) zu erfüllen: einen Wal in freier Natur zu sehen!
Die Fahrt durch Christchurch war beeindruckend, erst jetzt konnten wir  annähernd ermessen, wie das Erdbeben hier wohl gewütet hat. obwohl die Innenstadt noch komplett von Militär abgeriegelt und nur für Hilfskräfte zugelassen ist.
Wir fahren wie durch eine Geisterstadt und sehen schon Kilometer davor die Schäden an den Straßen, Risse, Löcher und Wölbungen, vieles schon wieder ‘geflickt’. Die Menschen, denen nichts passiert ist und deren Geschäfte in Ordnung sind haben geöffnet genau so wie die Supermärkte, auch die ganz nahe der Absperrungen. Wir fahren nur durch, um noch kurz am Flughafen vorbeizufahren, ob sich am Flugplan etwas geändert hat. Hier ein paar Fotos von Christchurch:

Wie auch immer, wenn wir die zwei Tage nichts mehr unternommen hätten, wäre den Menschen damit auch nicht geholfen. So fahren wir weiter nach Kaikoura,  weil dies wohl der beste Ort auf Neuseeland, um Wale zu beobachten. Das liegt an der geologischen Beschaffenheit der Bucht, die nur wenige Meter weg vom Strand 1000m tief abfällt und damit den Walen die besten Bedingungen bietet. Sie mögen etwas wärmeres Wasser und sie finden hier genügend zu Fressen. Wir waren schon an mehreren Stellen in der Welt, wo “Whale-Watching” angeboten wurde, immer hörten wir, dass es selten ist, wirklich einen zu sehen und so war uns  bislang einfach das Geld zu schade. Hier aber wollten wir es wissen. Wir buchten gleich bei Ankunft am Abend für den nächsten Morgen, 7.45h (natürlich war es der spätmöglichste Termin – dies nur für alle, die wissen, dass wir normalerweise um diese Uhrzeit  noch gar nichts beobachten wollen…). Ja, was sollen wir sagen! Super! Toll! Es war einfach genial. Vor Abfahrt in sehr modernen Booten, Katamaranen, wurde noch auf bewegte See und erhöhte Gefahr für Seekrankheit hingewiesen, aber das konnte uns bei strahlend blauem Himmel nicht davon abhalten.
Der Kapitän fährt nun in das entsprechende Gebiet, solange müssen alle unter Deck bleiben, dort gibt es für jeden einen Sitz und man kann alles aus den Fenstern heraus beobachten. Wenn dann irgendwo ein Wal geortet wird, düst er mit einer Riesengeschwindigkeit dorthin, denn ein Wal bleibt nur ca. 5 Minuten an der Oberfläche und taucht dann wieder für mindestens eine Dreiviertelstunde in die Tiefe – so jedenfalls wurde es uns erklärt.

Wir kamen uns vor, wie bei der Wal-Jagd! Plötzlich jault der Motor auf und  der Kapitän rast los, die Wellen spritzen meterhoch übers Boot und dann dreht er wieder ab und dann düst er wieder woanders hin und dann, ja dann plötzlich drosselt er den Motor und wir dürfen an Deck (bei recht hohem Wellengang) – unser erster Wal schwimmt gemächlich an der Oberfläche, prustet ein paar Mal Wasser aus seinem Luftloch und nach ein paar Minuten verabschiedet er sich mit dem berühmten Bild der langsam untertauchenden Schwanzflosse. Majestätisch! Schon müssen wir alle wieder auf unsere Plätze unter Deck (jedes Mal wurde abgezählt, ob auch keiner verlorenging…), denn nun ist der Wellengang so hoch, dass er in ein anderes Gebiet weiterfährt. Und wieder startet der Kapitän plötzlich durch und drosselt wiederum den Motor, wir dürfen alle wieder an Deck und – unser zweiter Wal schwimmt vor uns her! Juchhu! Auch wenn man nur den Rücken der Wale sieht – glaubt uns: es ist ein wunderschöner Anblick!Einen dritten verpassen wir knapp, aber nun kommt noch ein anderes Vergnügen. Da uns der Kapitän keinen Wal mehr bieten kann, fährt er zu einer Delphin-Kolonie – und hier sind hunderte von Delphinen! Sie schwimmen um unser Boot herum, springen vor lauter Begeisterung durch die Luft, machen Saltos, als ob sie für uns eine Show aufführen. Wir wissen gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollen! Wir stehen bestimmt eine halbe Stunde an Deck und schauen den Spielchen zu und, ja natürlich, Paul macht mindestens von jedem Delphin ein Foto! Garantiert! 🙂

Das war zum Abschluss unserer Neuseeland-Reise noch mal ein richtiges Highlight und wir können völlig zufrieden mit allem Erlebten unsere Koffer packen und uns auf neue Ufer freuen – Hawaii! Wir kommen!!

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3 Antworten zu THE WHALE – and the final Newzealand

  1. Elke&Andreas sagt:

    Hallo ihr Lieben,

    wir freuen uns für euch, dass ihr so viele interessante Sachen gesehen und Abenteuer erlebt habt und vor allem wohlbehalten seid. Euren Blog zu lesen ist jeden Morgen unsere “erste Amtshandlung” am Schreibtisch. Und endlich kommen sie bald: Die Bilder von Paul im Baströckchen!!!

    Gute Weiterreise und Ankunft in Hawaii und: Lasst es krachen!!!!!!!!!
    Liebe Grüße aus dem sonnigen Thüringen von
    Elke&Andreas

  2. Deine Schwester und Schwägerin Gerda sagt:

    Hallole meinen Lieben, als ich Eure Zeilen las, und Fotos von Christchurch sah, lief es mir eiskalt den Rücken runter! Ich fühlte mich Jahre zurückversetzt nach Lima! Ja, ich spürte sogar die Bewegungen der Erde unter meinen Füßen, sah wie plötzlich Riße auf der Straße entstanden!!!!! Wow, das war eine Rückkehr für mich!!! Wie mag es da erst in der Innenstadt aussehen! Es klappt nun sehr gut und ich kann auch ure Berichte zurückverfolgen. Wirklich tolle Erlebnisse, und die Fotos!!!! Ich habe so richtiges Reisefieber bekommen. Auch die Delphine und Wale erinnerten mich an Mexico, ein Wal tauchte direkt neben unserem Boot auf, ich hatte wahnsinnige Angst! Wir waren auf einem “offenen” Boot!! Mensch, was wäre ich gerne bei Euch, um das alles und noch viiiiiiiieeel mehr zu erleben! Ich freu michwenn Ihr wieder zu Hause seid und alle Fotos zeigt und dazu redet und ich kann Fragen, Fragen Fragen!!!
    So, ich hoffe nun, meinen lieben Bruder im Baströckchen und einer Blumenkette um den nackten Oberkörper gelegt, bald zu sehen;-)) Barbara halt ihn fest, die Frauen dort sind sehr anhänglich! Viel spaß und weiter noch schöne und jetzt so ganz andere Dinge zu sehen und zu erleben. Alles Gute wünscht Euch Gerda-))

  3. Wer den Wal hat, hat die Qual?

    Oder so ähnlich war es doch. Viel Spaß weiterhin auf Hawaii; surft mit den Delphinen und taucht durch die Wellen. Wir denken an Euch und freuen uns schon wieder sehr auf Euch!

    Liebe Grüße von Hockenheim nach Hawaii
    Julia & Alexander

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