Salemaleikum, Tadschikistan!

Hallo liebe Blogfreunde,

ihr wartet schon so lange, jetzt geht es endlich los! Vorausgesagte 50 Grad in Usbekistan haben uns heute die Zeit verschafft, im Hotel eine Hitze-Pause einzulegen und mit dem Schreiben des ersten Blogeintrages zu beginnen …

Aber von vorne: mit freudiger und erwartungsvoller Stimmung starten wir in unser kleines Abenteuer „Trekking in Tadschikistan“. So viele gute Wünsche begleiten uns – und so oft wie bisher nur bei unseren Trekkings wurde hinzugefügt: und kommt gesund wieder zurück. Ja, das unbekannte Tadschikistan, das noch ziemlich ursprüngliche Land erwartet uns.

Mitten in der Nacht kommen wir in Duschanbe, der Hauptstadt an und werden von unserem Guide Abdu abgeholt. Unser Mitreisender Uli ist auch schon da, somit ist die ‘Gruppe’ komplett, denn mehr hatten sich für diese Reise nicht angemeldet. Es wird also sehr familiär.

Am nächsten Tag ist erstmal Sightseeing Duschanbe angesagt, Abdu führt uns durch die Stadt. Wir erleben die doppelstöckige Markthalle, in der herrliche, mehrfarbige Gewürz-Pyramiden und die hier überall präsenten Aprikosen in jeglicher Form (frisch, halb getrocknet, getrocknet) unseren Blick auf sich ziehen.

Wir spazieren durch den botanischen Garten, in dem gerne Hochzeiten gefeiert werden, so auch heute.

Wir besuchen den Repräsentations-Palast und dann noch das Nationalmuseum mit seiner Geschichte seit der Steinzeit, über politische Ereignisse und der größten Buddha-Statue Zentralasiens, seit der Zerstörung der Figuren im afghanischen Bamian – und genießen diese Zeit auch wegen der extremen Temperaturen ‘draußen’.

Mit diesen Eindrücken, aber vor allem wegen der Freundlichkeit, der Neugier auf uns und der unglaublichen Offenheit der Menschen sind wir schnell in diesem Land angekommen und fühlen uns wohl hier.

Am nächsten Morgen beginnt die Fahrt ins Alpinisten-Lager „Vertical“. Abdu und auch unser junger Bergführer Manucher warten bereits im vollgepackten Auto. Los geht’s in die Berge.

Nach einem kleinen Zwischenstopp mit Mittagessen auf der Strecke in einem urigen Lokal steigt noch unser sympatischer Koch Abdurohid zu.

Nun sitzen unsere vier wichtigen Männer vorne und wir drei hinten im Auto – mitsamt dem kompletten Gepäck für 8 Tage. Die letzte Etappe der Strecke erweist sich als recht abenteuerlich, Schlaglöcher von immensen Höhen und Schlammlöcher wollen überwunden werden, zwischendurch müssen wir mal aussteigen, Steine umlegen und Wasserläufe queren. Aber unser Fahrer ist perfekt und alles klappt prima.

Erleichtert erreichen wir das Lager, von wo aus Bergsteiger aus verschiedenen Nationen die umliegenden 5’er besteigen. Es liegt auf 2.635m und hat eine ganz besondere Atmosphäre, da alle Seilschaften ihre Landesflagge plus der tadschikischen Fahne gehisst haben und uns ein Hauch von Abenteuer entgegen weht. Wir packen aus und machen uns erstmal mit Abdu, Uli und Manucher auf den Weg zum Alaudin-See, wo wir auf 2800m unsere Eseltreiber Fateh und Isatullo kennenlernen und direkt am See und mit Blick auf den Samok (5070m) unsere Zelte aufbauen.

Das erste gemeinsame Abendessen: das Reich des Koches …

… das Eßzimmer nach Brauch des Landes immer auf dem Boden …

… Salat als Vorspeise …

Am Abend bittet uns unser Guide Abdu um unseren Tour-Plan, da er leider keinen dabei hat … und stellt nach einigem diskutieren mit Manucher, dem Bergführer, fest, dass die vorletzte Tour-Etappe in 7 Tagen nicht, wie im Plan 20km beträgt, sondern fast 27km, die so nicht machbar sind. Sie beginnen, alles ein wenig umzustellen und so wird aus den ersten zwei (für uns insgeheim als prima „Warmlauftage“ geplanten) Touren spontan eine Tages-Trekkingtour. 800 Höhenmeter hoch und wieder runter. Am darauffolgenden Tag sind es dann weitere 1000 Höhenmeter über einen Paß von 3.850m. Puhh. Das fängt ja sportlich an! Die Zeitangaben variierten im gesamten Verlauf manchmal innerhalb kurzer Zeit und so recht sicher konnten wir nie sein, wie lange und wie hoch oder runter wir letztendlich laufen. Dennoch haben wir ein gutes Gefühl und genießen unser erstes traumhaft gelegenes Zeltlager.

Von unserer ersten Tages-Etappe berichten wir beim nächsten Mal.

Bis dahin grüßen euch herzlich eure Weltenbummler,

Barbara & Paul

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