Résumé unserer Japan-Reise und die Auflösung der Rätsel

Hallo liebe Blogleser,

zum letzten Mal mit einem ohajoh gozaimass (nicht zu vergessen mit einem sehr lang gezogenen ‚a’ und dann einem sehr scharfen ‚s’) oder einem konnitschi-wa.

Was hatten wir doch für eine aufregende und interessante Zeit in Japan, es war so komplett anders als die zuvor ebenso aufregende Wohnmobiltour durch Australien. Alleine die Menschen, genauso freundlich und aufmerksam und interessiert an ausländischen Gästen, und doch so anders in der Ausdrucksweise dieser Gastfreundschaft. So leise und höflich, sich selbst so sehr in den Hintergrund stellend auf der einen Seite – und doch gibt es sie, diese lauten, schrillen Gegenden, kreischenden jungen Mädchen und schallende Musik. Jedoch verstehen kann man die Japaner nach so kurzer Zeit nicht, was nicht nur der fremdartigen Sprache geschuldet ist.
Warum stecken fünfzigjährige Manager im schwarzen Anzug ihr teures Smartphone in eine „Hello-Kitty“-Hülle? Warum bleiben trotz modernster Technik die Stromleitungen solche Freileitungsknoten und warum bleiben Geheimnisse wie in den Zen-Gärten, in denen einem immer einer von fünfzehn Steinen verborgen bleiben wird?
Man braucht Tage um zu begreifen, wozu die vielen Knöpfe an den verschiedenen Toiletten sind und wie man im Stehen in der Metro schlafen kann. Und warum laufen die Japanerinnen wie über rohe Eier?
Und warum gibt es in Japan keine Hausnummern und keine Schilder mit Straßennamen? Quadrate haben eine Bezeichnung, aber wie findet man die Wohnungen? Adressen werden nach Baujahren vergeben – alle Bewunderung gilt den Postboten, denn wir haben von einem Reiseautor gelesen, dass selbst Menschen die schon Jahre hier leben, manchmal nicht nach Hause finden. Und deshalb sei es ein Glück, überall die „Soba-ya“ zu finden, um nicht auf dem Weg zu verhungern. Es handelt sich um kleine Nudelsuppen-Imbisse, bei denen schon das Auftauchen eines Europäers für Aufregung sorgt und der Bestellvorgang zu einem kleinen Spektakel wird. Das haben wir auch erlebt. Und wenn dann die Suppe mit Bandnudeln und langen Spinatfäden, womöglich noch zwei kompletten Eiern drin, mit Stäbchen kommt … ich sag’s ja, was hatten wir für eine aufregende (und lustige) Zeit in Japan …

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2016-03-21 07.14.302016-03-28 16.08.592016-03-22 11.17.55Nun zur Auflösung unserer Rätsel-Aufgaben. Ihr erinnert euch?

Rätsel Nr. 1 und die Frage: Worum könnte es sich dabei handeln. Zur Aufklärung seht ihr hier nun noch einmal das Rätsel-Foto – und sein Pendant.

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02.J.Tokio 22.03.2016.IMG_3877 (7)Bei unserem Foto handelt es sich um Sake-Fässer (damit lagen einige schon mal richtig), also Fässer mit japanischem Reiswein. Aber auf der gegenüberliegenden Seite standen französische Weinfässer. Und die Erklärung ist: beides steht zu Werbezwecken auf dem Tempelgelände! Natürlich muss dafür ein Entgelt entrichtet werden, aber es handelt sich eben nicht um eine Spende, sondern um Einnahmen aus der Werbefläche. Dies hatte so ganz genau natürlich niemand gewusst, es war uns klar, dass es ein Rätsel mit ausgesprochen seltenem Hintergrundwissen ist, aber sehr gerne belohnen wir auch die Rätselfüchse, die auf dem Foto immerhin die Sake Fässer erkannt haben mit einem unserer Reisetaschenbücher!

Rätsel Nr. 2 und die Frage: was fällt euch bei diesen Fotos Ungewöhnliches auf?

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05.J.Hiroshima.IMG_4433 (37)Richtige Antwort ist: die Bücher werden von hinten nach vorne geschrieben und gelesen, deshalb ist bei japanischen Büchern unsere ‚Rückseite’ ihre ‚Vorderseite’.
Die Antworten „sie liegen falschrum“ treffen eigentlich nicht den Kern, denn sie liegen für japanische Verhältnisse ja richtig rum. Aber da wir die etwas ungenaue Frage nach Ungewöhnlichem gestellt haben, werden wir auch diese im Prinzip richtige Antwort auf jeden Fall mit einem unserer Taschenbücher belohnen. Rolf und Erhard haben uns allerdings tatsächlich die perfekte Erklärung geliefert! Vielen Dank!

Rätsel Nr. 3 und die Frage: Was ist das und warum sieht das so aus?

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02.J.Tokio 22.03.2016.IMG_3877 (32)Für die richtige Antwort muss ich noch ein letztes Mal ein wenig ausholen und erst einmal den Bet-Vorgang der Gläubigen beschreiben:

Buddhisten besuchen diese herrlichen Tempelanlagen ja nicht, so wie wir, nur zum besichtigen, sondern auch zum beten und bitten. Sie laufen nacheinander in Reihe vor den entweder kleineren oder größeren Tempel. Derjenige, der den Tempel erreicht hat und direkt davor steht, klatscht zweimal in die Hände oder, wenn vorhanden, zieht noch an dem Tau einer wohlklingenden Glocke. Das tut man, damit die Götter, die sich ja im Himmel sauwohl fühlen und sich mit anderen Göttern zu Gespräch, Tanz und gutem Essen zusammenfinden, aufmerksam werden. Dann wirft man Geld in ein etwas entferntes großes Gefäß, das mit Holzstreben verschlossen ist, die gerade so viel Raum lassen, damit Geldstücke Platz haben, mit klangvollem Klacken durchzufallen. Dann spricht man seine Gebete, die je nach Höhe der Geldspende an Wahrscheinlichkeit der Erfüllung gewinnen. Dann klatscht man wiederum zweimal in die Hände, damit die Götter wissen, dass das alles war und sie jetzt an die Arbeit gehen müssen, um die Wünsche zu erfüllen.

Nun gibt es das große Fest des Jahreswechsels, an dem alle Gläubigen zu ihrem Lieblingstempel pilgern, um dort zu beten. Dabei ist es nicht nur so, dass, wie bei uns an Weihnachten zur Kirche, tausende Menschen zu ihrem Tempel gehen, sondern es auch ganz besonders beliebte, reizvolle Tempel gibt. Und dort ist das Gedränge an solchen Tagen so groß, dass sich eine endlose Schlange von Gläubigen bildet, die warten müssen, bis tausende Menschen vor ihnen ihr Gebets-Prozedere abgeschlossen haben. Da das zeitlich gar nicht möglich ist, tun sie dies eben auch aus den hinteren Reihen – und ihre Münzen werfen sie dann mit einer solchen Kraft nach vorne, dass die, die ihr Ziel leicht verfehlen, an diesen Baumstämmen abprallen und Kerben hinterlassen. Und das ist des Rätsels Lösung!

Alle Gewinner werden noch innerhalb dieser Woche von uns angeschrieben und dürfen sich dann eines unserer Reisetaschenbücher aussuchen, die auf unserer Homepage auszuwählen sind.
Wir sagen nochmal vielen Dank fürs Rätseln, fürs Lesen, fürs Dabeisein, für die diesmal unglaublich vielen Gästebucheinträge, Kommentare und E-Mails. Es war eine helle Freude euch dabei gehabt zu haben.

Wir wünschen allen bis zu unserer nächsten Reise eine gute Zeit, bleibt gesund und fit und wir freuen uns auf ein Wiedersehen – entweder zu Hause oder auf diesem Blog!

Eure Weltenbummler Barbara & Paul

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