HongKong-Island

Nun kauften wir uns eine Octopus-Card für öffentliche Verkehrsmittel, damit wir die große Stadt noch besser entdecken können.
Es handelt sich hierbei um eine Karte mit der man sowohl mit der Metro, als auch mit Bus und Fähren, als auch mit der traditionellen kleinen Doppeldecker-Tram, einer kleinen Straßenbahn, die nur auf HongKong Island von der Ostseite auf die Westseite fährt, fahren kann (selbst in einigen Geschäften kann man schon damit einkaufen und bald sollen auch die Taxis damit bezahlt werden können und mehr). So konnten wir jede Strecke bequem befahren, man muss nur die Karte auf die vorgesehene Scan-Fläche halten. Das nutzten wir dann auch, um uns in die Welt von HongKong Island, ins Zentrum zu stürzen. Nach einer wunderschönen kurzen Fährfahrt mit Blick auf die Skylines der beiden Stadtzentren laufen wir direkt in Richtung Soho, dem Kneipenviertel in Central. Dort gibt es nämlich auch die längste überdachte Rolltreppe der Welt. Da HongKong sehr hügelig ist und manche Stellen wirklich steil sind, hat man hier eine Rolltreppe bis in die höchstgelegenen Stadtteile gebaut. Zwischendurch muss man kurze Strecken zu Fuß überwinden um dann wieder aufs nächste Teilstück zu gelangen. Rechts und links sieht man die Kneipen und Restaurants an sich vorbeiziehen und kann auch immer wieder zwischendurch aus- und einsteigen. Bis 10 Uhr morgens fährt diese Rolltreppe nach unten, da muss man hochlaufen, danach bis spät abends fährt sie nur noch hoch, da muss man runter laufen. So kamen wir noch durch verschiedene andere interessante Viertel.
Natürlich sind wir auch mit der TRAM gefahren, der kleinen doppelstöckigen Straßenbahn (in HongKong steigt man in allen Verkehrsmitteln immer hinten ein, außer natürlich bei der Metro, und man zahlt immer beim Aussteigen – eigentlich logisch).
An diesem Tag, einem Sonntag, gab es noch eine Besonderheit in der Stadt, die wir durch unsere Reiseleiterin erfahren haben. Normalerweise ist ja ein Sonntag immer der falsche Tag, um eine Stadt zu erkunden, weil sie eigentlich eher tot ist. Auf HongKong Island ist das aber nicht der Fall, weil dort die Hausmädchen der reicheren Chinesen, allesamt Philippinis, ihren einzigen freien Tag haben und alle in die Stadt strömen um zu shoppen und sich zu treffen. Die Stadt lief fast über – es war unvorstellbar. Tausende, ja zehntausende junger Mädchen waren unterwegs, die Geschäfte auf, alle freien Flächen, ja sogar die ganz normalen Bürgersteige direkt am Straßenrand waren voller Picknickdecken, auf denen mehrere Mädchen saßen und aßen, plauderten oder mit Handy und Laptop beschäftigt waren. Sogar ganze Straßenzüge waren von der Polizei für Autos gesperrt worden, damit Platz für die vielen Frauen zum Hinsetzen ist.
Am Abend versuchten wir noch vor 20Uhr mit der Fähre nach Kowloon zurückzufahren, denn jeden Abend findet am Hafen die „Symphony of Lights“ statt, eine 10-minütige Lichter- und Lasershow an vielen Hochhäusern des gegenüberliegenden Ufers. Dazu gibt es Musik (die uns nicht dazu gefallen hat, aber das ist ja bekanntlich Geschmacksache) und es ist ein netter Event, den wir zwar genossen, aber uns gigantischer vorgestellt haben und dessen Verbesserung wir auch schon in Einzelheiten vorbereitet haben – die Planung ist in der Tasche, es hat uns nur noch niemand gefragt 🙂
 

Dabei fiel uns wieder die Geschichte des „Feng-Shui-Krieges“ zweier Bankentürme, also deren Manager, ein. Ein Bankenturm wurde in gewohnter quadratischer Bauweise erstellt. Ein weiterer, eine Konkurrenzbank, entstand in supermoderner dreieckiger Form mit spitzen Winkeln, die zum Entsetzen der Manager des anderen Turmes direkt auf die flache Seite des Gebäudes zeigten. Das geht nach Feng Shui nun gar nicht, denn das „zerschneidet“ das Gegenüber (sogar die milliardenschweren Betrügereien eines der Manager und dessen Entlassung und Verurteilung zu jahrelanger Haft wurde diesem Zustand zugeschrieben). Aber es dauerte nicht lange, da fiel ihnen ein, was sie dem entgegensetzen können. Sie bauten die Fensterputzer-Anlage um (jeder, der schon in New York war, kennt solche Anlagen: eine Plattform hängt an zwei Seilen außen am Gebäude und die Fensterputzer stehen darauf und putzen – eine wahre Lebensaufgabe an solchen Wolkenkratzern)! Die Plattformen wurden an dicken Rohren befestigt, die genau auf diese Spitze hin zeigen – nun also schießen sie zurück und die negative FengShui-Wirkung ist damit aufgehoben.

 

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